50 H Ö f 16 r. man noch fortwährend zählen. ' Die Zweideutigkeit Englands fing aber doch schon an zu transspiriren. König Franz erfuhr, dass Heinrich den Wünsch ausgedrückt habe, Karl, und nicht er möchte Kaiser werden. Nichtsdestoweniger hoffte man in Paris das Beste, seit der Unterredung des Admirals von Frank reich mit den hohenzollernschen Brüdern rechnete das fran zösische Cabinet auf sie. Die Zusammenkunft der vier (rheini schen) Churfürsten zu Wesel am 26. März sollte für König Franz die Entscheidung bringen. Letzterer zweifelte gar nicht an den guten Gesinnungen König Heinrichs 1 und war der Mei nung, dass wenn die Churfürsten sich bis zum 6. Juni nicht einigten, der Papst den Kaiser wähle! 2 Alle zwei oder drei Tage kamen Briefe und Boten aus Frankreich nach Rom, den Papst für König Franz zu gewinnnen, welcher selbst versicherte, König Heinrich habe ihm zu diesem Zwecke 200,000 Nobels versprochen und die ihm angetragene Krone ausgeschlagen. Leo X., rathlos, erbat Sich die Meinung des Cardinais von York, 3 er wünschte, dass der König von England für die Wahl eines der Churfürsten eintrete und wollte selbst den Bruder Nicolaus, aber auf dem Umwege über Ungarn nach Deutsch land senden, die Wahl der beiden Könige zu verhindern. 4 Es war für Kai'l kein Geheimniss, dass Leo den Erzbischof Orsini deshalb nach Deutschland gesandt habe, um die Churfürsten von seiner Wahl abzuhalten. 5 Der Papst erklärte endlich dem span. Gesandten in Rom geradezu, dass Karls Wahl nicht dem Heile der Christenheit förderlich sei. 11 Unterdessen arbeitete der Admiral von Frankreich von Lothringen aus nach Kräften an der Erhebung seines Herrn; man wusste dies wohl in Spanien^ legte aber seinen Bemühungen wenig Werth 7 bei. Hingegen beschwerte sich ein eigener spanischer Gesandter Ende April 1 n. 145. 2 n. 170. 2 n. 149. 4 Worcester an Wolsey vom 25. März. n. 149. 5 Karl’s Schreiben an K. Heinrich vom 20. April. 6 Spinelli vom 22. April n. 195. 7 n. 202.