dem das finnische Blut einen wahrscheinlich sehr beträchtlichen Procentantheil bildet. Ueber dieses Finnenthum der Russen sind in neuerer Zeit unter dem Einflüsse politischen Nationalhasses polnischer Schrift steller Uebertreibungen in Umlauf gesetzt worden, welche auch in deutschen wissenschaftlichen Werken Wiederhall gefunden haben. Nach ihnen sind die wenigsten Grossrussen echte Slaven, in den meisten fliesse finnisches oder tatarisches Blut, allein wenn man alle störende Politik und die Leidenschaften derer, welchen ein Finne oder Tatare und Mongole ein verabscheu ungs- würdiges Wesen ist', so dass die Vermischung eines Slaven mit demselben die traurigsten Folgen nach sich ziehen muss, aus den Augen setzt, so lässt sich doch nur sagen, dass der Slavis- mus des russischen Volks von Norden nach Süden zunimmt, in umgekehrter Richtung dagegen, so wie in der nach Osten ab nimmt und in dem Grade die Mischung mit fremden, meist turanischen Bcstandtheilen intensiver wird. Genaue Unter suchungen der ethnischen Mischung von Gouvernement zu Gouvernement, wie sie nothwendig wären, um ein sicheres Ur- theil im einzelnen zu fällen, sind aber bisher nicht angestellt worden. Trotz mancher angestrengter Versuche derer, welche in die Ethnologie ihren Plass einfliessen lassen, die Unter schiede zwischen den Kleinrussen, ,den echten Slaven', und den Grossrussen, ,den Turaniern und Asiaten', recht grell zu zeichnen, ist der Unterschied zwischen den beiden Stämmen heute nicht grösser als etwa der zwischen Schwaben und Preussen. Im Volke von Ost-Deutschland rollt manches Tröpf chen Slavenblut, doch hat das germanische Wesen obgesiegt, ebenso hat in Russland das Slavischo alles Fremde des Finnen thums völlig überwunden. 1 Quatrefages’ Erfindung der race prussienne als eines finnischen Volkes, ist das beste Seitenstück zu den Declamationen gegen das turanisebe Russenvolk, welche u. a. 6. Kinkel in Deutschland verbreiten half.