Frankl. Ein mutazilitisclier Kaläm. 169 Ein mütazilitischer Kaläm aus dem 10. Jahrhundert als Beitrag zur Geschichte der muslimischen Keligionsphilosophie nach handschriftlichen Quellen der Bibliotheken in Leyden und St. Petersburg. Von Dr. P. F. Frankl. V o r r e d e. Die erste Anregung, die aus arabischem Original in’s Hebräische übertragenen religions-pliilosophischen Werke Joseph al-Basir’s, eines karäischen Gelehrten aus der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts, zu bearbeiten, erhielt ich durch die Lectiire des Schriftchens Neubauer’s ,Aus der Petersburger Bibliothek' (Leipzig 1866), wo eine Analyse des ,Muhtawi' als eine ver dienstliche Arbeit empfohlen wird, welche die Kenntniss der arabischen Religionsphilosophie zu heben im Stande wäre. Steinschneider’s, sowie Piusker’s Beschreibung des ,Muhtawi' und ,Machkimath-Pethi', in welchen schon früher die hohe Bedeutung dieser Schriften hervorgehoben worden war, mussten mich in diesem Vorsatz nur bestärken. Allerdings scheint das, was die drei genannten Gelehrten noch weiter über den harten und ungehobelten Stil, der für des Uebersetzer’s Unfähigkeit Zeugenschaft ablegt, über die eingestreuten schlecht trans- scribirten arabischen und griechischen Ausdrücke und Satz- theile, sowie über die störenden Zusätze Späterer berichten, nicht gerade geeignet, den Muth eines Anfängers zu heben. Hatte ja Munk, wie den Worten des Herrn Neubauer zu ent nehmen -ist, im Sinne, in der Vorrede seiner Ausgabe des ,Moreh Nebuchim' diesen Gegenstand zu behandeln! Und ein Werk, das dieser berühmte Meister der arabisch-jüdischen