752 May r. 1860. Zum Versmaass der ustvaiti und 9penta-mainyü lässt sich die Bemerkung hinzufügen, dass im elfsilbigen Verse die Cae- sur immer nach der vierten Silbe fallen müsse. Der Grund, dass man dieses Gesetz, dem auch der vedische trshtubli unter worfen ist, nur dass die Caesur in demselben auch ebenso wohl nach der fünften Silbe fallen kann, nicht auf erstem Anblick erkannte, liegt wohl darin, dass die gäthäs, welche wohl eine lange Zeit hindurch mündlich überliefert wurden, zur Zeit ihrer Redaction ebenso niedergeschrieben wurden, wie man sic da mals im Einklang mit der lebenden Sprache sang und aus sprach. Auch die vedischen Texte unterlagen während der Zeit ihrer mündlichen Ueberlieferung derselben Veränderung, wie die lebende Sprache; die yikshä und das chandas, mit welchen sich insbesondere die prati-^äkhyäs befassen, suchen eben die Gesetze fest zu stellen, nach welchen überzählige Silben be seitigt, fehlende- ergänzt werden sollen, die ursprüngliche Länge oder Kürze der Silbe hergestellt werden soll. Eine ausführliche Arbeit, die auf eigener Forschung beruht, lieferte Kuhn in den sprachlichen Resultaten aus der vedischen Metrik in den Beitr. zur vergleichenden Sprachforschung des Arischen, Celtischen und Slavischon B. III 113 ff. 450 ff und B. IV. 179 ff. Die Betrachtung geht in dieser Abhandlung vom im Veda Gegebe nen aus und schliesst zurück auf das was die vorliegende Ge stalt annahm. Den entgegengesetzten Weg verfolgte Bollenscn in der Abhandlung ,zur Herstellung des Veda/ (Orient und Oc- eident B. II, S. 457 ff) worin er untersucht, in welchen Fällen und nach welchen Gesetzen das ursprünglich Vorliegende modi- ficirt wurde, um seine uns überlieferte Gestalt zu erlangen. Vorliegende Arbeit versucht nach Kuhn’s Vorgang einen Beitrag zur Herstellung des ursprünglichen Textes der gäthäs zu liefern. Vorgänger auf dem Gebiete der Zendphilologie gibt es bekanntlich nicht, und so konnte nur, was über die Veden geliefert wurde, als Ausgangspunkt dienen. Insbesondere sind die gäthäs ustvaiti, 9pentä-inainyü und vohu khshathra zu Grunde gelegt und der Versuch gemacht, das hier Gefundene an der ahunavaiti zu erproben. Wahrscheinlich ist es, dass bei Ver fassung der ersten gätha die Phonologie der Sprache der nieder geschriebenen Aussprache näher lag und diese somit als jünger,