Studien zu den Argonautica des Valerius Flaccus. 31 »3 Pius den Codex Dacicus meint, wenn er ihn auch nicht nennt, stimmen die angegebenen Lesearten mit V überein. Ob die Schrift in V wirklich so verblasst ist, wie Pius behauptet, muss ich dahingestellt sein lassen, da Thilo hierüber nichts berich tet; aber man sieht ja aus allem, dass es Pius besonders dar auf ankam der Handschrift ein hohes Alter beizulegen; und da wird er es gewiss mit dem Ausdrucke nicht so genau ge nommen haben. Darum ist auch auf die Bemerkung zu III, 703 ,codicis antiqvi litterae sunt adeo vetustatis vitio exolescentes, ut per dpi non possint‘ kein Gewicht zu legen. Allerdings ist die Leseart indita vidvi so auffällig, dass Pius, der auf die Ent zifferung der Schrift nicht viel Zeit verwenden mochte, wol über die Undeutlichkeit klagen konnte; hat ja auch Langer mann nach dem, was Heinsius anmerkt, nicht so, sondern in dita vultus gelesen. Jede weitere Untersuchung ist dadurch erschwert, wenn nicht unmöglich gemacht, dass Pius bei der Anführung von Lesearten keine bestimmten Bezeichnungen für die Handschrif ten anwendet, sondern alles in der buntesten Weise durch ein ander wirft. Singular und Plural, Positiv und Superlativ gelten ihm dabei gleich; Y, 354 spricht er von Codices ex ultimis Germa- niis allati, während doch nur von einer solchen Handschrift die Rede sein kann; I, 178 nennt er den V codex antiquus und spricht dann wieder an mehreren Stellen von einem codex an tiquissimus, der nach den angegebenen Lesearten V nicht sein kann (z. B. I, 23y HI, 48, V, 641); daneben aber losen wir wieder Codices cmtiqui, antiquissimi, vetustissimi, revefrendae ve tustatis u. dgl., als ob Pius eine ganze Sammlung von Hand schriften des Valerius aus dem 10. Jahrhunderte vor sich gehabt hätte. Sehen wir uns nun einmal an, was Pius aus seinem codex antiquissimus berichtet; nach I, 23 las man in demselben populum statt populis, nach III, 48 ab oris (eine Conjectur des Politianus) statt ad oris, (d. i. ad horas), V, 611 tantum (so auch am Rande des Codex von Burmann) für tantus, sicher lich nicht Lesearten, welche uns auf eine unabhängige Quelle schliessen lassen, sondern Vermuthungen italiänischer Gelehrten. Darnach muss Pius eine von den beiden corrigierten Hand schriften mit codex antiquissimus bezeichnet haben. Charakte ristisch für den Mann ist, dass er I, 829 sagt: in fidei sin-