Bruder Philipps Marienleben. 215 Y. Wenn wir also die hier behandelten Hss. von Philipps Werk übersichtlich ordnen, so ergeben sich folgende Gruppen. 1. Philipps Werk mit einer Bearbeitung der Evan gelien erweitert ist enthalten in der Admont er Hs. und von einer Bainberger Hs. derselben Recension ist noch ein Blatt erhalten. 2. Philipps Werk mit dem Evangelium Nicodemi combinirt erscheint bis jetzt erst in der einzigen zertrümmerten Hs. zu Wien. Andere Hss. müssen vorhanden sein, da die Wiener nur Abschrift einer md. Vorlage ist, welche Abschrift von einem Oberdeutschen geschrieben wurde. 3. Philipps Werk in die gemeine mhd. Sprache umge reimt ist enthalten in den Hss. der k. k. Hofbibliothek Suppl. 2596, ferner 2709 und 2735. H. Rück er t S. 281 läugnet, dass diese letzte Hs. eine Abschrift aus der vorigen sei, sie ist es aber dennoch. 2709 schliesst folgendermassen: Bruder philip bin ich genant gvet ist mir leider un- bechant von dem orden zecharius geschriben han iz in dem haus Nv seit ditz buchelin saut ioseph was der maner mari 10129 Der marien hveter was di ihs gotes sun genas Derselb ihs mvs vns geben durch sin gvet daz ewig leben. Marien gotes wrewden hört durch aue gabrielis wort Hilf im der iz schribe daz er auch beleihe an der zal vn an der schar di iohannes der ar 10 furt in des himels palas wan er der erste schriber was Der di hailege schlüpft hat mit hohem sin gestipft. Dez hilf mir chaiserliche mait durch dine barmhertzichait Hie hat daz buch ain ende got vns ze himmel sende. Diese sechzehn Verse, die statt der vier letzten Philipps das Werk abschliessen, stehen auch in 2735 mit allen Fehlern wie hier und einigen neuen dazu. Statt zecharius, was sich aus einem verlesenen ze chartus begreifen lässt, ist hier ein zacharius geworden, saut ioseph was der maner mari,