Ficker. Uebor das Testament Kaiser Heinrichs VI. 257 Ueber das Testament Kaiser Heinrichs VI. Von Julius Picker. Der Verfasser der Gesta Innocentii III. papae erzählt Cap. 27, dass nach der Schlacht bei Monreale, 1200, Juli 21., von den siegreichen päbstlichen Truppen das Gepäck des be siegten Markwald von An weder erbeutet und unter demselben das mit goldener Bulle versehene Testament Kaiser Heinrichs gefunden wurde; er theilt dann einen Theil des Inhaltes des selben wörtlich mit. Dieses Bruchstück wurde bisher durch weg für eine Fälschung gehalten. War dabei früher die An nahme vorherrschend, dass der Ursprung derselben bei der päbstlichen Curie zu suchen sei, so stellte zuerst Toeclie, Kaiser Heinrich VI. S. 475, diu Ansicht auf, dass Markwald der Urheber der Fälschung sein müsse. In meinen Forschungen zur Reichs- und Rechtsgeschichte Italiens 2, 324 glaubte ich, dieser Ansicht beipflichten zu müssen. Dem gegenüber ist nun kürzlich Winkelmann in einer Abhandlung in den Forschungen zur deutschen Geschichte 10, 467 ff. für die Echtheit des Te stamentes eingetreten. Es ist nicht zu verkennen, dass er manche schwerwiegende Gründe beigebracht hat, welche ganz geeignet sind, die bisher herrschende Ansicht in Frage zu stellen. Aber nach einer genaueren Prüfung, zu der mich der enge Zusammenhang des Gegenstandes mit eigenen Arbeiten veranlassen musste, sah ich mich doch wieder auf die frühere Ansicht zurückgewiesen, dass das Testament, so wie es vor- liegt, nicht wohl echt sein kann. Bei der nach manchen Rich tungen hin nicht zu unterschätzenden Bedeutung der Frage