24 Ziinmor m a n n. theile ein, z. B. gleich die Aufzählung - der apriorischen Ele mente selbst, aber auch Anderweitiges, was vielmehr mit der zweiten als mit der ersten der obigen Fragen zusammen hängt. Diese zweite betrifft die Weise, wie Kant selbst zur Ent deckung jenes apriorischen Zusatzes zum sinnlichen Grundstoff unserer Erkenntniss, dessen ,Absonderung und Unterscheidung' nach seinem eigenen oben angeführten Ausdruck ,lange Uebung und Aufmerksamkeit' erfordert, gelangt und welche Bürgschaft die A r t dieser Auffindung darzubieten' im Stande sei, dass jenes apriorische Element unseres Erkennefis keine Fiction, sondern Realität sei? Ihre Bedeutung hat Kaufs obengenannter Geschichtschrei ber, Kuno Fischer, charakterisirt in seiner Rede über die zwei Kanfschen Schulen in Jena (vergl. auch Gesch. d. n. Philos. V. S. 12, und J. B. Meyer: Kaufs Psychologie, S. 1 u. ff.). Als solche bezeichnet er die durch Reinhold, Fichte, Schelling und Hegel vertretene' Identitätsphilosophie einer-, die durch ,Fries und die Seinen' (Mirbt, Apclt, Schleiden) einge schlagene psychologisch-anthropologische Richtung andererseits. ,Dio Frage,' sagt er dort, ,ob die Vernunftkritik metaphysisch oder anthropologisch sein sollte, ist ein echtes, in der Ent wickelungsgeschichte der deutschen Philosophie seit Kant un vermeidliches Problem.' Ueber den Sinn dieses Gegensatzes spricht er sich aus im V. Band seiner Geschichte der neuern Philosophie (S. 13). Hier bezeichnet er die Begründung der ursprünglichen Gemüthskräfte, deren Inbegriff die ,reine Ver nunft' ausmacht, in der Natur der menschlichen Vernunft als die Grundfrage, welche sich unmittelbar nach dem Abschluss der Kanfschen Kritik erhebt und die Richtung der folgenden Untersuchungen bestimmt. Sind dieselben Principien, ur sprüngliche Bedingungen, so fällt die Lösung jener Grundfrage (und damit die Fortbildung der Kritik) in die Wissenschaft der Principien, d. i. in die Metaphysik. Fassen wir dagegen die menschliche Seite derselben in’s Auge, so dass dieselben die ,innere Natur' des Menschen ausmachen, so ist die Lösung der selben nur durch die Erfahrungswissenschaft, durch die anthropo logische möglich, und ist es die empirische Psychologie, welche allein im Stande scheint, die Kritik zu begründen. Im