Eräniea. 369 Ausser der Präsensform kann noch der Aorist für eine ein fache Bildung vom Standpunkte des Neupersischen gelten. — Ei nst aber keineswegs eine ursprünglich einfache Form, sondern beruht auf einer, erst in späterer Zeit erfolgten Zusammensetzung des Par- ticipium perf. pass, auf ta mit dem Verbum substantivum i). Nach dem das Participum perf. pass, auf der letzten Sylbe betont und das angehängte Verbum substantivum tonlos ist, so erscheint die Aorist form, welche (bis auf die dritte Person singul.) auf der vorletzten Sylbe betont wird, als eine scheinbare Ausnahme von dem oben ent wickelten Betonungsgesetze. Um das Verhältniss dieser Form zum Präsens in Betreff des Accentes zu übersehen, lassen wir beide neben einander gestellt, naehfolgen: Singul. 1. Pers. 2. Pers. 3. Pers. Plur. 1. Pers. 2. Pers. 3. Pers. Präsens. pj (ratedm) iJjj (raivö) ■V ( rau ’ddj rCjj (rawim) Spj, (rawßd) (rawdnd) Aorist. (ruftam) ßj (rdfte) (rdft) (rdfthn) (rdfted) (rdftand) II. Über das Lautgesetz; altbaktr. « = alterän. rt. leb habe in den „Beiträgen für vergleichende Sprachforschung von Kuhn und Schleicher“ Band V, S. 382, ein dem Altbaktrischen eigenthümliches Lautgesetz besprochen, nämlich die Vertretung eines ursprünglischen rt durch gc (s). Die von mir für dieses Gesetz dort angeführten Beispiele sind: -““£0-“6 (masya) „Mensch“ = alt- pers. martiya, altind. martya, (mein) „todt“ = altind. mrta (statt marta), (amesa) „unsterblich“ = altinn. amrta (statt amarta), “(asa) „wahr, rein“ = areta, altind. rta (statt arta), -"t"öutej (pesana) „Schlacht“ = altind. prtanä (statt partand), (pesu) „Furth“ —peretu (statt partu). i) Dies beweist theils die ältere Sprache, theils die verwandten Dialekte (Kurdisch Ossetisch etc.).