20 Phillips mussten; aber gerade dieser Process konnte kaum anders als in vieler Beziehung unglücklich ausfallen, da durch die Verschiedenheit der Dialekte die Aussprache sehr schwankend geworden war. Es fragt sich demnach, worin nach dem gegenwärtigen Stande der Dinge die Aufgabe des Sprachforschers zu bestehen habe, um ein wirklich entsprechendes Alphabet für die haskische Sprache festzustellen. An eine historische Construction eines solchen Alpha betes ist wohl kaum mehr zu denken; einestheils ist dazu die has kische Literatur zu jung, anderntheils sind auch fast alle Fäden des Zusammenhanges mit einer früheren Vergangenheit abgerissen. Ja sogar, wenn es gelänge darzuthun, dass das baskisehe Alphabet seinem Ursprünge nach mit dem iberischen und dadurch mittelbar dem phönizischen zusammengehöre, so würde damit doch für die einzelnen Lautnüancirungen wenig gewonnen sein, da diese in dem Baskisehen in einer solchen Fülle dastehen, wie sie aus jenen Alphabeten wenig stens nicht erkennbar ist. Für die Zeit des siebzehnten Jahrhunderts gibt Oihenart einige Anhaltspunkte '), allein diese wollen doch um so weniger genügen, als des genannten Schriftstellers leitendes Prin- cip das ist: ne pas trop choquer l’usage des langues voisines 2 ). Zudem gehört Oihenart, wie auch diese Äusserung hinlänglich be zeugt, einer Zeit an, wo das baskisehe Alphabet bereits eine starke Corruption erfahren hatte. Dessenungeachtet muss anerkannt werden, dass dieser Schriftsteller eine sehr klare Anschauung von dem Be dürfnisse seiner Muttersprache, mit einem wohlgeordneten Alphabete versehen zu werden hat, und man darf sagen, dass die .meisten seiner Vorschläge, die er zu diesem Zwecke macht, auch für die Gegenwart keineswegs von der Hand zu weisen sind. Während nun die Geschichte keine Aushülfe bietet, so kann man eben nur auf den unmittelbar vorliegenden Status quo Rücksicht nehmen und muss hauptsächlich darnach streben, den wirklich prak tischen Bedürfnissen gerecht zu werden. Hält man diesen Gesichts punkt fest, so zerfällt jene Aufgabe in zwei Bestandtheile: erstens Entfernung aller überflüssigen Buchstaben aus dem Alphabete und zweitens sichere Feststellung der wirklich noch im sprachlichen *) Oihenart. Proverbes basques. Preface. 2 ) Oihenart, a. a. O. p, 6.