Phillips, Über das baskische Alphabet 7 Über das baskische Alphabet*). Von dem w. M. Hofrath Phillips. I. Einleitung. Die baskische Sprache bietet in sich selbst einen sehr merk würdigen Gegensatz dar, in welchem sich die Geschicke des vortreff lichen Volkes, dem sie eigenthümlich ist, abspiegeln. Unberührt in ihrem Organismus und ihrem Baue, steht diese wunderbare Sprache gleich einem alten, aber noch bewohnten Felsenschlosse da. Allen Zeitstürmen hat es getrotzt, seine Mauern, Zinnen, Thürme sind noch die alten, wie vor grauen Jahrhunderten, aber der Hausrath darinnen ist im Laufe der Jahrhunderte, je nach den Zeiten modernisirt worden; viel Altes ist auch liier noch vorhanden, Vieles davon is hinausgeworfen und durch minder Dauerhaftes, minder Schönes und Gutes und weniger zum Ganzen Passendes ersetzt worden. Da sieht es denn freilich etwas bunt darin aus; dort noch eine Menge ehrwür diger Reliquien aus den Zeiten der Kriegeder Ahnen der Basken mit den Römern und aus den Tagen der Kämpfe der tapferen Vasconen, welche im Thal von Roncevaux die Franken besiegten und Karls Palatin, den Roland, erschlugen; hier die Spuren römischer Einquartirung, die sich wohnlich nach ihrer Weise in dem Schlosse eingerichtet hatte; *) Nach der Vorlage dieser Abhandlung sind dem Verfasser noch manche wichtige Fingerzeige in Betreö' des Gegenstandes derselben von dem gründlichen Kenner der baskischen Sprache, Herrn Capitän Duvoisin (s. die Abhandlung über das iberische Alphabet, S. 3) zugegangen; soviel wie möglich sind diese Fingerzeige an geeigneter Stelle benützt und durch das Zeichen * kenntlich gemacht wurden.