Phillips. Die Einwanderung der Iberer in die pyrenäische Halbinsel. 519 Die Einwanderung der Iberer in die pyrenäisehe Halbinsel. Vom w. M. Hofrath Dr. G. Phillips. I. Allgemeine Bemerkungen über die Nachrichten der Griechen und Römer von den Wanderungen der Völker. In unserer Abhandlung über das iberische Alphabet ist auf die Erscheinung nähere Rücksicht genommen worden, dass die Römer und Griechen, die für sie barbarisch klingenden Eigennamen in den von ihnen eroberten Ländern meistens umgeändert und ihren Spraeh- werkzeugen oder ihrem Gehöre anpassender gemacht haben. Es steht aber diese Erscheinung nicht isolirt da, sondern es tritt auch die grosse Mangelhaftigkeit ihrer historischen Kenntnisse häufig ge nug hervor. Durch ihre.falsche Auffassung haben sie es der Nach welt, in so weit sie auf die Kunde der Römer und Griechen aus schliesslich angewiesen ist, oft fast unmöglich gemacht, in die älteste Geschichte der Völker eine klare Einsicht zu gewinnen. Insbeson dere gilt dies von den auf die älteren Wohnsitze und Wanderungen der Völker bezüglichen Nachrichten hei den griechischen und römi schen Autoren !). Es können in der That einander völlig entgegenge setzte Nachrichten über die Völkergeschichte des Alterthums durch •J Vergl. Diefenbach, Origines Europaeae. S. 18 u. IF. .— Sehr richtig bemerkt Friedr. Müller, hei Kuhn und Schleicher Beiträge Bd. 3. S. 217 „Be kanntlich sind die Alten keine genauen Ethnographen und man kann ihren Nach richten nur einen untergeordneten Werth beilegen, in so fern sie das, was die Forschung aifs Tageslicht fördert, bestätigen.“