Höfler, Würdigung des L. Cornelius Sulla als Gesetzgeber u. Staatsm 753 Abhandlungen aus dem Gebiete der alten Geschichte. II. Würdigung des L. Cornelius Sulla als Gesetzgeber und Staatsmann. Von C. Höfler. Als Lucius Cornelius Sulla von Asien aus über Griechenland nach Italien zurückkehrte, konnte er auf Thaten hinweisen, die zu den grössten der römischen Geschichte gehörten. Als ein Jahrhundert früher Antiochus, König von Syrien, auf dem Wege nach Italien in Griechenland einbrach, hatte er zwar Hannibai auf seiner Seite, aber die griechische Bevölkerung gegen sich. Jetzt hatte sich der Orient mit Griechenland verbündet. Die asiatischen Griechen hatten das ent setzliche Blutbad unter den Römern und Italern angerichtet, welches durch die Masse der Erschlagenen durch die verrätherische Art des Überfalles ohne Gleichen war. Der Abfall der reichsten Provinz des römischen Reiches in dem Augenblicke, als in Rom der Bürger krieg, in Italien der Bundesgenossenkrieg wüthete, war ein Stoss, der nach dem Herzen Rom’s gezielt war. Als Ephesus, Athen mit dem Piräus und Chalkis die Pforten geworden waren, aus denen die politischen Flotten und Heere nach dem Abendlande zur Eroberung des uneinigen Italiens hervorbrachen, und zur Abwehr der grössten Gefahr nicht 50.000 Mann von Rom nach Griechenland hinüberzogen, hing in der That das Geschick der römischen Herrschaft von L. Sulla ab.