Scherer, Deutsche Studien. I. 283 Deutsche Studien. I. Spervogel. Von W. Scherer. Zwei Dichter. Dass die Gedichte, welche unter dem Namen Spervogel in un seren Hss. überliefert sind, nicht alle von einem Verfasser herrühren, deutet bereits die Handschrift A durch die Überschrift der junge Spervogel an. Dafür hat schon von der Hagen in seinen Minnes. 4, 685 im wesentlichen die richtige Beziehung gefunden, und die betreffen den Strophen sind von Lachmann und Haupt im Minnes. Frühl. ausgeschieden. Mit Unrecht dagegen ^vollen Pfeiffer und Bartsch (Germ. 2, 494. 3, 481) jenen jungen Spervogel mit einer weiteren Scheidung der als echt übrig bleibenden Gedichte combiniren, welche allerdings nothwendig scheint. Bereits Simrock (Lieder der Minne singer, Elberfeld 1857, S. 61 ff.) hat dieselbe ganz richtig vor genommen. Die Gründe, welche dafür sprechen, suche ich im Folgenden zu entwickeln. Die 'echten’ Gedichte sind in zwei Tönen abgefasst (der erste MF. 20, 1—25, 12; der zweite 25, 13 — 30, 33), die sich in auf fallender Weise unterscheiden. Sprechen wir zuerst vom zweiten. Weiteres Ausholen ist nöthig. Der Ton MF. 3, 7 wird oft Moroltstrophe genannt. Aber so wie ihn die Herausgeber, und gewiss mit Recht, dargestellt haben, ist das nicht richtig. Es liegt eine vierzeilige Strophe vor: ein Reim paar von vier Hebungen stumpf, darauf ein zweites Reimpaar von drei Hebungen klingend mit einer Waise von vier Hebungen stumpf vor der letzten Zeile. In der Moroltstrophe dagegen besteht das zweite