Pfizinaier, Die Lösung der Leichname und Schwerter. 25 Die Lösung- der Leichname und Schwerter. Ein Beitrag zur Kenntniss des Taoglaubens. Von dem w. M. Dr. A. Pfizmaier. In den auf die Lehre des Weges bezüglichen chinesischen Wer ken werden häufig zwei als Glaubenssache und Mittel zur Erreichung des den Anhängern dieser Lehre vorschwebenden höchsten Zieles betrachtete Gegenstände erwähnt. Es sind gewisse Umwandlungen, die durch die Ausdrücke Schi-kiai, „die Lösung der Leich name“ und jyjlj Kien-kiai, „die Lösung der Schwerter“, be zeichnet werden. Wie aus den in alten Schriftstellern enthaltenen Angaben hervorgeht, ist die Lösung der Leichname derjenige Zu stand, in welchem die Gestalt des Verstorbenen unsichtbar wird und dieser selbst zu dem Range eines Unsterblichen gelangt. In manchen Fällen verliert der Leib bloss das Gewicht, oder behält das Aussehen eines Lebenden. Bei der Lösung der Schwerter bleibt in dem Sarge an der Stelle des Leichnams ein Schwert zurück, welches erst nach langer Zeit und bei Gelegenheit von Ausgrabungen gefunden wird. Anstatt des Schwertes finden sich bisweilen auch Messer, Stäbe, Tücher und Schuhe. Beide Lösungen sind eine Kunst, welche die vorgeschrittenen Männer des Weges den begünstigten Jüngern mit theilen. Die gelieferte Abhandlung enthält in einer Reihe von Citaten aus taoistischen Schriftstellern die Darlegung des Wesens der hier genannten Umwandlungen, sowie Nachrichten von Männern, welche, in verschiedenen Zeiträumen lebend, eine solche Umwandlung bewerk stelligten. Hierbei kommen, namentlich in Bezug auf die Lösung der Schwerter, sehr merkwürdige Einzelnheilen vor, die jedoch, wo von