S c h r ö e r, Ein Ausflug- nach Gottschee. 165 Ein Ausflug- nach Gottschee. Beitrag zur Erforschung der Gottscheewer Mundart von K. J. Schröer. Dem Andenken Franz Pfeiffers gewidmet. 1. Allgemeines. läge der deutschen Sporaden in Österreich. — Ein schöpferischer Drang, der verwandt ist mit seiner Hingabe an ideale Ziele, ist es, der den Deutschen treibt, die sichere Heimat zu verlassen, um Geist und Arbeitskraft zu versuchen in Bezwingung grosser Aufgaben, in Urbarmachung von Wildnissen, die weniger entschlossene Völker oft Jahrhunderte und Jahrtausende hindurch unbenutzt umwohnen i). Ein *) Auf meiner Reise in das ungrische Bergland 18ö8 theilte mir ein junger Kricker- häuer mit, dass er nach dem südlichen Ungarn auszuwandern entschlossen sei. Es seien schon zu verschiedenen Zeiten ganze Familien aus den Häudörfern dahin aus gewandert und haben sich wol befunden. Ich wunderte mich darüber, da er sich in Wolstand und in angenehmen Verhältnissen zu befinden schien, dass er sein schönes Besitzthum verlassen wolle. Darauf erwiederte er mir: als sein Grossvater noch auf seinem Besitz Felsen mit Pulver sprengen musste, um Raum zu schallen, als sie noch um jedes Grundstück Mauern aufführten, nicht nur zuin Schutz, son dern um die vielen Steine auf die Seite zu schaffen, als noch dicke, mächtige Bäume standen, wo jetzt die Scheunen stehen, da wars noch eine Freude zu arbei ten mit Weib und Kind, bis alles dahin kam, wie es nun liegt und steht. Jetzt aber, wo der Mann mit allem Fleiss diesen Besitz schlechterdings nicht mehr heben kann, jetzt ist das nichts für einen Mann, der noch bei Kräften ist. Er wolle sichs gerne noch ein Paar Jahre sauer werden lassen, wenn er dabei nur die Aussicht habe, dass noch Rauin übrig bleibt für Kind und Kindeskind, sich