84 A 3 c li b a c h Johann von Dalberg und Rudolf Agricola, welche nach ihrer italienischen Reise für die Verbreitung der humanistischen Studien sehr thätig waren, Celles bestimmt hatte, sich auf diese Hochschule zu begehen <)• Wenn auch der Friese Agricola an der Universität Heidelberg kein Lehramt bekleidete, so wirkte er wie Johann Dalberg doch über aus anregend auf die akademische Jugend, dass sie die humanistischen Studien betrieb. Das Talent des Celtes für die Dichtkunst, seine Be lesenheit in den lateinischen Schriftstellern, seine Liebe für das klassische Alterthum überhaupt war den beiden Humanisten nicht un bekannt geblieben: sie zogen den begeisterten Verehrer und glückli chen Nachahmer der römischen Dichter in ihre Nähe, zeichneten ihn aus und besonders war es Agricola, der Celtes ermunterte das Griechische und Hebräische zu erlernen, wozu er ihm ohne Zweifel selbst behülflich war*), indem der Wormser Bischof ihn für das Studium der platonischen Philosophie gewann. Unrichtig aber ist es, wenn man arigibt, dass Celtes damals unter der Leitung des Johann Reuchlin in Heidelberg das Griechische und Hebräische erlernt habe, da derselbe erst über ein Decennium später nach Heidelberg an den kurfürstlichen Hof kam, aber auch damals nicht als Professor an der Hochschule wirkte 3 ). J ) Sod. Rhenan. vit. Celt. Motus dein fama Joannis Dalburgii Vangionum Episcopi et Rudolfi Agricolae Heidelbergam adiit. 2 ) Vita Celtis : (Heidelbergae) oratoriam et poetieam cum linguae graecae et hebraicae praegustamentis hausit. Celtes bestätigt dieses in der seiner Ars versificandi Vor gesetzten Elegie auf den Tod des Agricola: Quique mihi tribuit aliena idiomata, Graecos Noscere et Hebraeos doctus utrosque legens. Auf Agricola schrieb Celtes auch ein Elogium. (Rudolphi Agricolae Lucubrationes Col. 1529. Klüpfel a. a. 0. S. 59): Tribus poetis Frisia nobilis. Claret Rodolphus primus Agricola, Qui Graeca miscebat latinis, Et cythara cecinit canora Rheni per urbes, atque per Italas, Notusque Gallis atque Britannicis, Et qua tumescit fluctuosus Danubius hibulus arenis. s ) Zapf Leb. Job. Dalb. Nachträge S. 23. Erhard, Joh. Reuchlin. S. 189 fT. Hautz Gesch. der Univ. Heidelberg, bemerkt, dass Johann Reuchlin erst 1496 nach Ilei-