Schulte, Die Dekretalen zwischen den Decretales Gregorii IX. etc. 70t Die Dekretalen zwischen den „Decretales Gregorii IX.“ und „Liber VI. Boni- facii VIII.“, ihre Sammlung und Verarbeitung ausserhalb des Liber VI. und im Liber VI. Nach Handschriften, besonders Prager, dargestellt. Ein Beitrag zur Geschichte des Liber VI. Von Dr. J. Friedrich Schulte. §• 1. I. Einleitung. Die bisherige Kenntniss von Sammlungen der Dekretalen, welche zwischen der Compilation Gregor's IX. und dem Liber sextus Bonifacius' VIII., also zwischen den Jahren 1234 und 1208 liegen, ist eine so geringe, dass man sich gewöhnlich begnügt mit der Angabe des einen oder andern Codex oder eines Abdruckes aus einem solchen oder auch einer Beschreibung einzelner Handschriften«). Man ist daher nicht im Stande, die Fragen zu beantworten, ob es Sammlun gen, ähnlich denen zwischen dem Dekrete und der Gregorianischen Compilation gibt, in wie weit die Sammlung von Boniiaz auf vermit- l) Vgl. J. H. Böhmer in dissertat. de decret. pontif. Rom. variis collectionibus et fortnna §. XVI. (vor der Ausg. des Corp. jur. can. Vol. II. p. XXX). Aug. Thei- ner, Disquisitiones criticae in praecipuas cannonum et decretalium collectiones seu sylloges Gallandianae dissertationum de vetust. can. collectionibus continuatio. Rom. 1835. 4. pag. 63. sqq. G. Phillips, Kirchenrecht Bd. IV. S. 346. IT. 520 IT. Letzterer hat nicht nur das Vorhandene sorgfältig zusammengestellt, sondern auch eigne Forschungen angestellt und dadurch am Meisten geleistet. 45 *