2« R o e s 1 e r Fäden gleich in Indien an. Ihm sind die Geten eine Secte Qivas 1 ), er setzt sich kühn über alle Nachrichten aus dem Alterthum hinaus, und mischt celtisch und indisch, germanisch und lettisch durchein ander, so dass ihm endlich alle Ungewissheit seiner Annahme ent schwindet. Wieder werden Massagetae in engen Verband mit den Geto-Daciern gezogen, ohne der dringenden Abweisung zu achten, welche diese Vermischung erfahren hat, Zalmolxis wird aus der indi schen Mythologie erklärt, der Name Dacier bedeutet ihm rasche Läufer, das Ortssuffix -dava der dacischen Topographie einen Wald brand oder den ausgebrannten Wald. Belangreiche Folgerungen werden an eine Stelle des Aurelius Victor de Caesar, c. 12 geknüpft, die in einer verderbten Handschrift folgenderweise lautet: Trajanus quippe primus aut solus etiam vires Romanas trans Istrum propaga- vit, domitis in provinciam Daccrum pileatisque Sacisque nationi- bus, Decibalo rege ac Sardonio. Eine plausible Conjeetur hat für Sacis, Sarmaticis vorgeschlagen; dies stimmt mit der Geschichte des Krieges, in der die Sacae unerhört sind. Auch einen Sardonius finden wir sonst nicht s ). Aber Leo behauptet, „da Decebalus den Dacierkönig bezeichnet, wird Sardonius der Sacierkönig ge heissen haben. Der Name erinnert ihn an sanskritische Laute: sära- dlivani, die Kraftstimme? säradhüni, der Kraftstrom? särthaväni, Stimme des Zuges, der Karawane, der Menge? särtha väna, Pfeil des Zuges? Särtha wäre dann in ähnlichem Sinne zu nehmen, wie deutsches truht, gasindi, und bei dem Pfeile wäre daran zu denken, dass das Voranziehen im Heere, als ein Schiessen, sceotan — und der Voranziehende, der Anführer als ein Schiessender, als eine Schosse: sceotand bezeichnet wird“ (!) s ). Nach alle dem scheint die besprochene Hypothese den Beifall der Historiker nicht erwerben zu können, wie sie ihn auch sehr spär- •) Die Priorität dieser Meinung gehört aber einer Jugendarbeit Carl Ilitter’s (Europäisehe Völkergeschichte vor Herodot), einer Schrift, die sich durch geistreiche, aber willkürliche und unkritische Combinationen auszeichnet. Vgl. auch A. S. Rhousopulos de Zamolxide, Gotting. 1852. 2 ) Bei der Conjeetur Dardaniis für Sardonio (Aschbach stein. Donaubrückc S. 4) gebe ich zu bedenken dass die Dardaner in dieser Zeit nicht mehr in einem Kriege mit Rom gedacht werden können, da sie seit langem unter römischer Herrschaft pacificirt waren. 3 ) Vorlesungen über deutsche Gesch. I, 104.