Vahlen, Beiträge zu Aristoteles Poetik. 89 B e i t v ä g e zu Aristoteles Poet i l\ Von dem w. M. J. Vahlen. II. Mit scharf abgehobenem Übergang wendet sich Aristoteles Kap. 9, 1432 a 1 zu der zweiten Hälfte seiner Theorie vom Mythos der Tragödie. Wie derselbe beschaffen sein müsse, um dramatisch zu sein, ist Kap. 7—9 erörtert. Die zweite Frage ist, wie er geartet sein müsse, um tragisch zu seih: ekeI 5e ou p.6vov teXEiag npättsiog r) äAAä y.cci tpoßspüv xod iAEEivüv—. Hierin ist gleich deutlich Abschluss der vorangegangenen und Einführung der gegenwärtigen Untersuchung gegeben. Mit teasteig jzpd^stog p.t[t.riaig werden alle bis her erörterten Momente des Dramatischen, abgeschlossene Ganzheit, Einheit,- und die aus beiden resultierende poetische Wahrheit, zu sammengefasst: ihr aber tritt 'poßspüv y.ai eAeelvojv pupwjfftj gegen über als dasjenige, was man unter tragischer Darstellung versteht. Denn nach Massgabe der Definition liegt die specifische Wirkung der Tragödie in der Erregung der beiden Affecte Furcht und Mitleid, die man die tragischen Affecte heissen mag. Erwägt man nun die in diesem Gegensatz gegebene Überleitung zu einem neuen Gegen stand der Betrachtung, so wird man begreifen, dass die unmittelbar voraufgehende Bemerkung über die episodischen Mythen (1431 b 33—1432 a 1), die den Abschluss der Untersuchung über die poe tische Wahrheit nicht bilden konnte, noch weniger als Vorbereitung auf das nun Folgende gelten darf.