Dr. Pfizmaier, Die Erklärung der Sonnennachfolge in Japan. 173 SITZUNG VOM 2. NOVEMBER 1865. Die Smitlisonian Institution zu Washington übersendet der Akademie zum Geschenk einen Gvps-Abklatsch der mexikanischen Alterthümer von Palenque. Herr Dr. Reimann, Oberlehrer in Breslau, übersendet seinen Aufsatz: „Uber die Sendung des Nuncius Commendone nach Deutsch land im Jahre 15(11“, zur Aufnahme in die Schriften der Classe. Die Erklärung der Sonnennachfolge in Japan. Von dem w. M. Dr. A. Pfizmaier. (Vorgelegt in der Sitzung vom 28. Juni 1865.) In Japan ist „Sonnennachfolge“ fß-tsugi) oder „Sonnennach folge des Himmels“ fama-tsu fi-tsugi), Ausdrücke, welche seit den ältesten Zeiten überliefert worden, gleichbedeutend mit der Einsetzung des Allgehieters (mikado). In Übereinstimmung hiermit steht auch „in der Sonnennachfolge lenken“ (ß-tsugi-sirosi-mesu) für „die Lenkung, die Regierung antreten“, und der zur Nachfolge in dem Reiche bestimmte Sohn heisst „der erhabene Sohn der Sonnennach folge“ (ß-tsugi-no tni-lcoj, und ein Mitglied des Hauses der Allgebieter überhaupt „ein Gebieter der Sonnennachfolge“ fß-tsugi-no kimij. Diese Benennungen haben ihren Grund in der Erzählung, der zufolge theils aus den Edelsteinen der Sonnengottheit, theils aus den Schwertern des Gottes Su-sa-no Wo mehrere Söhne und Töchter entstehen und zuletzt der als Enkel der Sonnengottheit bczeichnete Sohn des ersten dieser Söhne von dem Himmel herabgesendet und zum Beherrscher des japanischen Reiches ernannt wird. In der vorliegenden Abhandlung werden die von den japanischen Auslegern herrührenden Erklärungen der auf den erwähnten Ursprung 12*