Reiffersch e i d. Die römischen Bibliotheken. 737 SITZUNG VOM 26. JULI 1865. Die r ö mischen Bibliot/i ehe n. Von Dr. August Reifferscheid. Vorgelegt in der Sitzung vom 28. Juni 1865. I. Die Bibliothek von St. Oroce in Gerusalemme. (Itildiotlieca Sessoriana.) Angelo Mai hat imSpicilegium Romanum V237 ff. einen Bericht iiher die Handschriften der Sessoriana gegeben, der aber in manchem Betracht sehr ungenau und unzuverlässig ist, namentlich was die Zeit bestimmung der Handschriften angeht. So setzt er die Handschrift um, welcher er den in seiner Patrum nova bibliotheca i 500 herausge gebenen Sermo in laudem S. Martini entnommen hat, in's achte Jahr hundert, während dieselbe höchstens dem Ende des eilften Jahrhun derts angehört. Sie enthält neben anderem auf St. Martin Bezüglichen Fragmente der Dialoge des Sulpicius Severus und ist durchaus ohne Werth. Eben so wenig verdienen eine genauere Beschreibung folgende gegen Ende des zehnten Jahrhunderts geschriebene Handschriften: xxm. Augustini locutionum libri ru et quaestionum libri rtij xliv. Explanatio Hieronymi super Hieremia; lxxiv. Augustinus de civi- tate dei rm-x; i.xx. gleichfalls Au ff. de civ. dei xr-xn. Die beiden letzten Handschriften rückt Mai in's neunte Jahrhundert hinauf. Schliess lich erwähne ich noch an dieser Stelle die Handschrift xxvi, welche nicht älter ist als das zehnte Jahrhundert, obwohl Mai von ihr sagt: saecidi fortasse octavi. Sie enthält in ihrem jetzigen Bestände den Commentar Cassiodors zu den Psalmen 74—100 (Anfang fehlt). Die ersten 22 Quaternionen dieser Handschrift sind nicht mehr vorhan den; sie enthielten ohne Zweifel den fehlenden Theil der pars secunda )