4 K e i f L' er scheid B i bliot h e ca patr u m Lati n o r u m It all ca. Von August Reifferscheid. VORREDE. Die Bibliotheca patrum Latinorum Italica verdankt ihre Entstellung dem mir von der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu Theil gewordenen Auftrag, für die von derselben vorbereitete neue Ausgabe der lateinischen Kirchenschriftsteller der ersten sieben Jahrhunderte die italienischen Bibliotheken zu untersuchen und über die Resultate meiner Nachforschungen von Zeit zu Zeit Bericht zu erstatten. Die Bi- bliotheca wird daher ein kritisches Inventar der wichtigem patristi- sclien Handschriften Italiens nach den einzelnen Bibliotheken geordnet enthalten. Was die Aufeinanderfolge der Bibliotheken betrifft, so ist dieselbe, da kein wesentlicher Nachtheil dadurch entsteht, lediglich durch äussere Umstände bestimmt. Schon gleich zu Anfang der Untersuchung kam ich zu der Ein sicht, dass bei der überaus grossen Anzahl alter Handschriften dieser Art von einer genaueren Beschreibung der diesseits des ersten Jahr tausends unserer Zeitrechnung liegenden keine Bede sein kann. Dem gemäss werden die Inventare der einzelnen Bibliotheken nur diejenigen Handschriften vollständig enthalten, welche älter sind als das eilfte Jahrhundert: bei den jüngeren werde icb dagegen ein eklektisches Ver fahren beobachten. Indess behalte ich mir vor, am Schlüsse des Ganzen ein genaues Verzeichniss derjenigen unter ihnen zu geben, welche Schriften enthalten, die nicht durch ältere Handschriften in Italien ver treten sind. An demselben Orte werde ich die Ilomiliarien, Lectiona- rien und Martyrologien, welche meistens schon durch ihr Alter von dem eigentlichen Inventar ausgeschlossen werden, einer besonderen Be sprechung unterziehen. Mein ursprünglicher Plan war, den einzelnen Tlieilen des Ver zeichnisses mit Benutzung der wichtigen Anhaltspuncte, welche die Handschriften selbst an die Hand geben, eine Geschichte der betreffen den Bibliotheken vorzusetzen. Aber ich machte bald die Erfahrung, dass