Die Theogonie der Japaner. 393 Der Verfasser hat vorerst diejenigen Stücke der Sammlung, welche sich auf die Theogonie der Japaner beziehen, bearbeitet, über welchen Gegenstand, wenn man die von Klaproth in der Ein leitung zu seinen „Annales des Empereurs du Japon“ gelieferten äusserst unvollständigen und kurzen Angaben ausnimmt, in Europa noch nichts bekannt geworden ist. Zugleich sind diese Urkunden von hohem sprachlichen Interesse und zeigen auf jeder Zeile sowohl Wörter als Formen, über welche unsere bisherigen Wörterbücher und Grammatiken keine Auskunft geben. Von den, jedem einzelnen Abschnitte angehängten, gewissermassen einem Commentare ähnli chen Erläuterungen wurde jedoch vorläufig abgesehen. Der hier bearbeitete Tlieil beginnt mit der Erzählung von dem Ursprünge des Himmels und der Erde, in welcher Beziehung er zugleich Kosinogonie enthält, und reicht bis zu dem Ableben I-zn- nagi-no Mikoto’s, des letzten durch die Naturkräfte entstandenen Gottes. Die Sammlung beginnt mit vier Zeilen rein ehinesicher Worte, deren Sinn folgender: „In der alten Zeit waren Himmel und Erde noch nicht zertheilt, die Grundstoffe 'der Finsterniss und des Lichtes noch nicht getrennt. Sie waren verschwommen wie das Ei in seinem ursprünglichen Zustande und bargen in sich den Keim. Was hier von rein uud sonnig war, verflüchtigte sich und wurde der Himmel. Was schwer und trüb war, sammelte sich und wurde die Erde. Das Geistige und Vortreffliche einigt und erfasst sich leicht. Das Schwere und Trübe gerinnt und sondert sich schwer. Desswegen bildete sich zuerst der Himmel, jedoch die Erde gestaltete sich später. Dann erst entstanden auf dieser Götter und Höchstweise“ ‘). Unmittelbar vor dem folgenden japanischen Texte stehen die chinesischen Worte: „Desswegen wird gesagt“ 3 ): *) Die Auslegung hält dafür, ilnss dieser der in chinesischer Sprache geschriebenen Urkunde entlehnten Worte nur vorgesetzt wurden, um dein Buche als Zierde zu dienen. a ) Die Auslegung hiilt die Setzung dieser Worte, welche in keinem Zusammenhänge mit dein Vorhergehenden stehen, nicht für gerechtfertigt.