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Albtti't Jäger
Cassiodorus, des Jordanis, Venantius Fortunats und Gregor's von
Tours, im 8. Jahrhundert in den Schriften Aribo's und Paul Warne-
fried’s, ja noch in Urkunden des 9. Jahrhunderts.
Unstreitig ist dies eine auffallende Erscheinung; und die lange
dauernde, den Untergang aller andern rhätischeri Stammspeciali-
täten und die römische Herrschaft und Provinzeinrichtung und
selbst die Zeit der neuen Völkergründung überlebende Fortexistenz
eines eben nicht grossen Volksstammes kann ohne besondere Ur
sachen nicht gedacht werden. Entweder besassen und wahrten die
Breuni eine solche Fülle unvertilgbarer Volkstümlichkeit, dass sie
sowohl dem Alles absorbirenden römischen, als auch später dem
gotischen und selbst bajovarisehen Einflüsse zu widerstehen ver
mochten, oder die Fortdauer muss äussern Umständen, oder beiden
zugleich zugeschrieben werden.
Die seltene Erscheinung ist ohne Zweifel einer Untersuchung
wert, darum soll es Aufgabe der vorliegenden Abhandlung sein,
sie zu erforschen. Zu diesem Zwecke beschäftigt sich die Abhand
lung zunächst mit dem Nachweise, wie lange wir die sicheren
Spuren des Daseins der Breuni verfolgen können; geht dann zur
Untersuchung über, in welchem Gebiete der Alpen wir ihre Wohn
sitze finden, und schliesst im dritten Abschnitte mit der Darstellung
ihrer Eigentümlichkeiten und Verfassungszustände, ihrer Schick
sale und ihres allmählichen Verschwindens,
Das Dasein der Brenni bis in das nennte Jahrhundert.
Der Erste, der uns mit dem Dasein der Breuni bekannt macht,
ist der römische Dichter Horatius, Zeitgenosse des Augusts und
der Eroberung Rhätiens. In der 14. Ode des IV. Buches seiner
Gesänge, in welcher er die Thaten des Augusts preist, zeichnet
er mit kühnen Pinselstrichen den siegreichen Feldzug des Drusus
gegen die rhätisch-vindelieischen Alpenvölker und nennt unter den
Überwundenen neben den Genaunen auch die Breun e n.
. maxime principum,
Vindeliei didicere nuper
Quid Marte posses. Milite nam tuo