242 Heinrich Siegel öm gesünet were. Do dingete sin vorspreche wandel und erhalunge mit ordelen, vnd öm wart gedielt, of öm der tiige hrok worde, dat he sik mit andern mochte irholen, di wile dat ding werde < 30 ). War ein Vorsprecher bei der Leistung des früheren Eides thiitig gewesen, so konnte der Schwörende bei dem neuen Eide eines andern sich bedienen; auch ein Wandel nach dieser Richtung war statthaft. Der oben abgebrochene Bericht der Erbacher Schöffen fährt fort: Als die viertzen tage quemen, do sin sie aber beyderseyt an gericht körnen, vnd habe H. B. do eynen andern fursprechen bracht, der in zu den heiligen geleit habe, vnd habe H. B. syme fursprechen die worte, die er im furgesprochen habe, nachgesprochen. Endlich war auch beim Schwure wie bei den übrigen Erklärungen des vorausgehenden Verfahrens in aller Regel eine zweimalige^rholung gestattet 137 ). Erst der dritte Eid war der entscheidende. Nachdem Henne Becker das dritte Mal gefallen war, stellte sein Gegner die Frage an das Gericht: syt der zyt H. B. ein male, zwey male, dru male sin recht nicht getan bette, als yn das gericht bescheiden, vnde er yn geschuldiget hette, waz er des zu genyessen hette? Und hätte nicht ein Zwischenfall sich ereignet 138 ), so würde hier, wie sonst die Sachfälligkeit des Angeschuldigten endgiltig ausgesprochen worden sein. Vgl. Freiberger Statuten XII (19S): So sal man in manen zume dritten male . . Irvellet he denne so ist der gezuk ver- lorn vnd daz gelt damite vnde he verbuzet uir Schillinge dazu. XIX (209): Irvellet he (der Kläger) an dem eide dristunt nach einander so ist der dip genesen vnd he verbuzet sechzic Schillinge . . Irvilen si (die Gezeugen) aber dristunt nach einander, so wurde der dip ledik mit rehte. XII (194): Irvellet ir einer (der Kläger oder ein Gezeuge) dristunt nach einander, welcher iz ist an deme gezuge, so ist der gezuk verlorn. Diese Schranke für die Erholung wurde in Cröve an der Mosel bei dem Eide selbst dann noch festgehalten, als sie bereits hinsichtlich der Handlungen des ersten Verfahrens 1 36) Weiter wird berichtet; do braehte he ses tugen, der worden vife vellig, do trat he afe, vnde solde ander brengen, die brachte he nicht, die wile dat ding werte etc. Aus Dreihaupt 2, 483 abgedruckt bei Haitaus, Glossar c. 395. 137) Freiberger Stat. (oben S. 237 bei Note 140). Prager Rb. 283 (oben S. 237). Neun Bücher d. Dist. IV, 12, 13 (oben S. 237). Weisth. v. Cröve (S. 243). 138) Fj* ist besprochen S. 240 Note 131.