Beitrüge zur .Lautlehre des Ossetischen. 165 sthüla. ä u 90’ Ä 3 {kutag) That, vgl. neup. (kunam) ich mache. Merkwürdig sind $o<£cn (firth) Sohn — altb. (puthra), neup. (pusar[), altind. putra, und nbßiorn fistir) gross = altind. stliüla, worin ein Übergreifen des u in i hervortritt, im Gegensatz zu dem oben betrachteten Überspringen des a, i in u. Dass jüngeres i, u oft älterem a entsprechen, haben wir*oben gesehen. Was nun die beiden geschlossenen Diphthonge-e, 6 betrifft, so sind sie meist aus dem heutigen Ossetischen geschwunden und wie im Neupersischen in i, ü übergegangen; nur der Digorische Dialekt zeigt von ihnen einige Spuren; z. B.: Me3yH harnen = Tag. misvh, altb._Jw"6 (niaez). xer Brücke und Schweiss = Tag. xiß, altb. (haetu), altind. sveda. »lie^a Wolke = Tag. Miij, neup. (mcghj, altb. (maegha), altind. megha. an,v'ecyii ich zeige — Tag. an^icvH, altb. (daegdyijoc Ohr = dugb (gus), altb. (gaosha), neup. ß' (gos). Aus dieser kurzen Darstellung der wichtigsten Puncte der ossetischen Lautlehre ergibt sich zugleich auch die Bangordnuug der ossetischen Dialekte. Auf der ältesten Stufe stehen offenbar (angenommen, Bosen habe seine Aufzeichnungen nicht etwa der Schrift, die er gebrauchte, manchmal angepasst, sondern streng nach dem Gehör wiedergegeben) die Dialekte'Südossetiens; an sie reiht sich der Digorische Dialekt (vgl. u. a. S. 9, IS, 18). Den letzten Rang nimmt der Tagaurische Dialekt ein, der in manchen Puncten so ziemlich dem Neupersischen sich nähert.