52 Joseph Fiedler ganz geeignet, eine so wichtige Sache zu negociren und zu Ende zu führen. Es werden dabei auch keine grossen Schwierigkeiten Vor kommen, nachdem der Grossfürst von dem ersten Gedanken, den katholischen Glauben in der von dem Könige von Polen beobachteten Form anzunehmen aus dem Grunde abgegangen ist, weil die Gebräuche der letzteren von den römischen stark abweichen und er sich überdies Sr. Heiligkeit dadurch verpflichtet machen will, dass er denselben von ihr selbst annehme. Die Kosten wolle Graf Eber stein (Helbersten) !)> k. Würdenträger und Cavalier aus Eigenem tragen, wenn ihm ein Kloster in Württemberg, ein altes Patronat seines Hauses 3 ) zurückgestellt würde, wie es Se. Heiligkeit aus der Instruction Steinberg's ersehen werde. Über das Kloster wolle er auf dem bevorstehenden Wege nach Flandern die nöthige Informa tion einholen und darüber Bericht erstatten. Ganz in demselben Sinne und nicht minder warm redete der Nuntius der Sache und Steinberg das Wort in einem Schreiben vom 17. September d. J. an den Cardinal Farnese, Protector des Königreiches Polen bei der päpstlichen Curie s ); und eben so warm legte Granvella, Bischof von. Arras, Minister K. Karl V. (mit Zu schrift vom 21. October. 15S1) die Förderung einer schnellen und günstigen Erledigung derselben dem spanischen Botschafter Don Diego Hurtado de Mendoza an das Herz 4 ). IV. Im folgenden Jahre 1552 finden wir Steinberg in Rom und es scheint, dass er die günstige Stellung, in welche er durch die vielen 1 ) Philipp II. 1523—1589. I. Gemahlinn Anna v. Douliers f 1565. II. Katharina Gräfinn zu Stollberg-Königstein -j- 1589. 1555 wurde er Oberst über ein Regiment deutschen Fussvolks mit 1200 Livr. Gehalt im Dienste des spanischen Infanten Philipp und im folgenden Jahre k. Landvogt und Hauptmann der vorderösterreichischen Lande. (Zehn Jahre vor seinem Tode wurde er von einer Gemüthskrankheit befallen, wesshalb er einen Curator an dem Grafen Hauprecht von Eberstein erhielt. Er soll den Wohlstand der Grafschaft mächtiger gefördert haben als alle seine Vorfahren.) Imhof, Notitia S. R. Imp. Proc. p.610. —Huhn, Baden'sches Lexikon, p.305. —Vergl. Adelung, Kritische Übersicht etc. Artikel: „Eberstein“. I. p. 191. 3 ) Wahrscheinlich Herrenalb, ein ehemals berühmtes und reiches Cistercienserkloster, im Jahre 1148 von Graf Berthold von Eberstein errichtet. Siehe Pfeiffer: Lexikon von Württemberg, p. 607. 3 ) Beilage I. K. L. 4) Beilage I. M.