262 -jrrrrBSTTi Am r, Leidensgeschichte (eigentliche Passionsspiele und Marienklagen), Ostcrspiele, von der Himmelfahrt Christi, und: „Ein Recht, dass Christus stirbt.” — Siimmtlich in deutscher Sprache und zum Theil in Sterzing und Botzen aufgeführt. Von denen , die Herrn Pichler die merkwürdigsten schienen , gibt er Inhaltsanzeigen, und bemerkt: „dass die meisten sowohl für die Geschichte der deutschen Literatur im Allgemeinen, als auch für die Sittenge schichte Tirols insbesondere manches Wichtige enthalten.” Sitzung vom 28. November 1849. Der Secretär legt unter anderm im Laufe der Woche ein- gelangtcn Eingaben, welche zur Kenntniss genommen werden, einen vom Ministerium des Handels mitgetheiltcn Bericht vor, mit welchem der k. östr. Consul zu Cagliari in Sardinien der Akademie eine Anzahl alter und neuer Münzen als Geschenk übersendet. Herr Arneth erhält den Auftrag, hierüber in einer der nächsten Sitzungen Bericht zu erstatten. Ferner von demselben Ministerium der unten folgende Be richt des k. k. östr. Vice - Consuls in Janina Herrn Dr. F. G. v. Hahn, worin derselbe die Auffindung eines uralten albane- sischen Alphabets mittheilt. „Im Laufe meiner Arbeiten über die albanesische Sprache hörte ich von einem Alphabete derselben, welches an einigen Orten für kirchliche Schriften im Gebrauche sei. Da Crispi in einer Note zu seinem Aufsätze über die albanesische Sprache dieses Alphabets als eines sehr alten gedenkt, so bemühte ich mich auf jede Weise, in den Besitz desselben zu gelangen. Vor Kurzem gelang mir diess ; ich erhielt nicht nur das Alpha bet sondern auch ein in demselben geschriebenes Mannscript, eine Uebersetzung griechischer Ilomilien, welches jedoch schwer lich älter als 50 Jahre sein dürfte, weil der Mann, der es in seiner Jugend abgeschrieben, noch lebt. Der erste Anblick dieses Alphabets war für mich höchst fremdartig, es schien mir von allen bekannten weit abzuliegen. Eine nähere Untersuchung lieferte aber die interessantesten