217 Sitzungsberichte der p li i 1 o s o pii i s c h - h i s t o r i s c h e n C1 a s s e. Sitzung vom 7. November 1849. Das nachstehende Ersuchschreihen ist der k. Akademie der Wissenschaften von Herrn Professor Dr. Seyffarth aus Leipzig zugekommen mit der brieflich hinzugefügten Bitte: im Falle die Akademie nicht für genehm halten sollte, über die ihr darin vorgelcgten Fragepuncte ein Gutachten abzugeben, doch das Schreiben in ihren Sitzungsberichten ahdrucken lassen zu wollen. Letzteren Wunsch erfüllt die Akademie hiermit. „An die k. Akademie der Wissenschaften zu Wien. Wenn literarisches Eigenthum nicht Weniger heilig ist, als materielles, und wenn Jedermann das Recht und die Obliegenheit hat, das literarische Eigenthum eines Volkes oder'einesPrivatman nes zu schützen, wenn dazu besonders wissenschaftliche Corpo- rationen den Beruf und die Macht haben; so wird nachstehende gehorsamste Bitte gewiss nicht ohne Entschuldigung bleiben. Dr. Young in London hat im Jahre 1S19 (.Supplement to the Encyclopaed. Brit. Vol. IV. P. 1.) die Entdeckung der phone tischen Hieroglyphen und die ersten wichtigen Entzifferungen von Hieroglyphengruppen bekannt gemacht, wodurch der Grund für alle künftigen Grammatiken und Wörterbücher zur Literatur der alten Aegypter gelegt wurde. Erst seit 1821 hat Champollion I. j. das grosse Verdienst sich erworben, die phonetische und lexikalische Bedeutung einer weit grossem Menge von Hieroglyphen und Hieroglyphengruppen zu bestimmen. Nichtsdestoweniger schreibt Hr. Prof. Lepsius in Berlin (Ueber Vorbedingungen zur Entstehung einer Chronologie 17 *