284 Fiedler, Die Union der in Ungern zwischen der Donau und SITZUNG VOM 27. NOVEMBER 1861. Gelesen: Die Union der in Ungern zwischen der Donau und Drau wohnenden Bekenner des griechisch-orientalischen Glaubens. Von Joseph Fiedler. Nach der Vertreibung der Türken aus Ungern wurde die Ver waltung der befreiten und „Neoacquisita“ genannten siid-ungrischen Landstriche der k. Hofkammer aufgetragen, welche Einrichtungs- Commissäre iu der Person von Kammerräthen dahinabschickte. Einer dieser war der Hofkammerrath Tullius Mi gl io Freiherr von Prumberg, der die Organisirung Slavoniens und des Landes zwi schen der Donau und Drau vorzunehrnen hatte. Während seiner Amtstätigkeit in Slavonien kam er mit dem Vorstande des griechisch nichtunirten Klosters Orahovica (im Veröczer Comitate) Job Reich (Raic) in engere Berührung und scheint als ein eifriger Anhän ger der katholischen Kirche geglaubt zu haben, den Zweck seiner Mission in Übereinstimmung mit den Anschauungen der damaligen Zeit dahin ausdehnen zu können, dass er diesen einflussreichen Klo stervorsteher und durch ihn viele andere Bekenner der griechisch- orientalischen Kirche für den römisch - katholischen Glauben zu gewinnen suchte, ln diesem gottgefälligen und ihm gewiss auch als sehr verdienstlich angerechueten Werke fand er an den Mitgliedern der Gesellschaft Jesu in Fünfkirchen die eifrigsten und gewandtesten Unterstützer. Ihren vereinten Bemühungen und der Hoffnung auf den versprochenen Cameralschutz gelang es zu bewirken, dass Reich im November 1689 dem k. k. Commissür das Versprechen gab, sich, die jhm unterstehenden 16 Pfarren und die in dem nahegelegenen Frauenkloster wohnenden Basilianernonnen der römisch-katholischen