32 T a u s e h i n s k i einer Cohors Fabiana in dem Munieipium Vindobona machen. Die ersteren Denkmäler sucht man gegenwärtig vergebens und ihre Echt heit ist zu verdächtig, als dass man eine Behauptung auf sie stützen möchte 2 ); der Hormayer’sche Römerdolch befindet sich zwar auf dem Schlosse Feistritz in Niederösterreich, ist aber ein erwiesenes Mach werk aus neuerer Zeit 3 ). Da bisher noch Niemand versucht hat, aus der Vita Severini die Identität Faviana’s mit Wien nach weisen zu wollen, so scheint demnach die Tradition die einzige Stütze der selben zu sein. Es ist daher begreiflich, wie man schon im vorigen Jahrhunderte die Identität anfechten konnte. Lambecius, Pagi und Eichhorn bestritten sie, aber mit ziemlich nichtigen Gründen; desto mehr durfte Hormayr glauben, sie siegreich vertheidigt zu haben. In neuerer Zeit erhielten jedoch die Angriffe durch die letzte Aus gabe der aus dem Anfänge des S. Jahrhunderts stammenden Notitia imperii einen sicheren Stützpunct. In den früheren Drucken der selben war unter den römischen Stationen in Ufernoricum immer ein Fasiana angegeben; der neueste Herausgeber'E d u a r d Böcking wies aber nach 4 ), dass drei gute Handschriften entschieden Fafianae lesen. Ihm wurde es sogleich zur vollen Gewissheit, dass dieses mit dem severinischen Faviana ein und derselbe Ort sei, das letztere also nicht mit dem in Pannonien liegenden Vindobona identisch sein könne 5 ). Beweise hat er keine vorgebracht. Es ist aber einleuchtend, dass die Existenz eines Fafianae in irgend einer Gegend noch durchaus nicht beweist, dass es in Pannonien keine Stadt Faviana gegeben haben könne. Kommen doch in einer und derselben Provinz, ja oft ganz in der Nähe, Orte mit gleichen Namen vor 0 ). Diese von Böcking gelassene Lücke suchten desshalb andere Gelehrte auszufüllen. Friedrich Blumberger, Stiftskämmerer in Göttweig, veröffent lichte im Jahre 1849 seine „Bedenken gegen die gewöhnliche Ansicht von Wiens Identität mit dem alten Faviana 7 )“, bei denen er es aber „dem Urtheile der Kritiker überliess, ob seine Resultate für liquid zu halten seien oder nur für zweifelerregend oder ganz beseitigt werden können“. Wilhejm Glück in der Abhandlung „die Bis- thürner Noricums, besonders das lorchische zur Zeit der römischen Herrschaft 8 )“ erklärte jedoch schon geradezu, dass Böcking und besonders Blumberger die Sache „klar nachgewiesen“ hätten und fügte noch drei Gründe hinzu, welche deren Behauptungen unter stützen sollen.