Die Genossen des Königs Tschin-sching. 349 worauf Tschang-yü sofort sich des Oberbefehles über das Heer bemächtigte. Tschin-yü behielt von den, früher unter seiner Fahne versammelten Kriegern blos einige hundert Mann, denen er wohl geneigt war, bei sich, und zog mit ihnen nach den in der Nähe des Flusses Tschang liegenden Sümpfen, wo er sich mit Fischfang und Jagd beschäftigte. Durch den hier erzählten Vorfall war der Grund zu einem bleibenden Zerwürfniss zwischen Tschang-ni und Tschin-yü gelegt worden. Während König Yä von Tschao wieder seinen Wohnsitz in Sin-tu nahm, schloss sich Tschang-ni dem von Hiang-yü und den Reichsfürsten nach dem Lande innerhalb des Grenzpasses unter nommenen Zuge an. Gegen das Ende des Jahres, in welchem das Herrscherhaus Thsin vernichtet wurde (207 vor Chr.), geschah die Theilung der Länder und die Einsetzung der verschiedenen Reichs fürsten durch Hiang-yü. Tschang-ni hatte einen grossen Theil seiner Jugend mit Reisen zugebracht und war mit den ausgezeichnetsten Männern seiner Zeit in Verbindung getreten, so dass jetzt viele Menschen von ihm sprachen. Hiang-yü, der ebenfalls die Weisheit Tschang-ni’sbei verschiedenen Anlässen rühmen gehört hatte, ernannte diesen zum Könige des durch die Theilung von Tschao entstande nen Reiches Tschang-schan. Die Hauptstadt dieses neuen Reiches war Sin-tu, das fortan mit verändertem Namen Siang-kue genannt ward. Mehrere Gäste Tschin-yü's stellten Hiang-yü vor, dass Tschin-yü mit Tschang-ni eng verbunden gewesen und sich mit diesem gleiche Verdienste um Tschao erworben habe. Hiang-yü berücksichtigte jedoch den Umstand, dass Tschin-yü ihm nicht nach dem Lande innerhalb des Grenzpasses gefolgt war, und da er unter dessen erfuhr, dass derselbe sich auf dem Gebiete von Nan-pi 1 ) auf halte, ernannte er ihn zum Lehenfürsten dreier neben Nan-pi gele genen Bezirke. Zugleich verordnete er die Übersiedlung Yä’s, bishe rigen Königs von Tschao, indem er denselben als König über das Land Tai einsetzte. Als Tschang-ni, gleich den übrigen damals eingesetzten Reichs fürsten, sichern Anfänge des zunächst kommenden Jahres (206 vor Chr.) l ) Der noch heute diesen Namen führende District des Kreises ilo-kien in Pe-tschT-li. Die Hauptstadt des Districtes liegt südöstlich von Ilo-kien an den Ufern des Flusses Tschang. Sitzb. d. phil.-hist. Gl. XXXII. Bd. II. litt. 23