Über zwei böhmische Volksbücher. 331 scheint nach Herrn Toldy’s Bemerkungauch die Sprache zu weisen, ob wohl der älteste ihm bekannte Druck von 1761 ist: selbst wenn sich durchaus kein älterer auffinden liesse, könnte dies, wie ich glaube, gegen obige Zeitbestimmung kaum etwas verschlagen, da ja dergleichen Bücher, wie bekannt, ganz förmlich zerlesen wurden und man ihnen auch früher gar selten dieEhre der Aufnahme in eineBibliothek gönnte. Kehren wir,nachdem wir so ein weites Ländergebiet durchstreift haben, auf welchem sich, zum Theile durch den Einfluss der böhmi schen Bearbeitung, unsere alte deutsche Sage heimisch gemacht hat, noch für einen Augenblick auf deutschen Boden zurück. Es ist son derbar, das böhmische Volksbuch von Stillfried und von Brunewig seinem Sohne ward auch wieder in’s Deutsche zurück übersetzt; so liest es mit innigem Behagen das Volk in den deutschen Gegenden Böhmens und Mährens und in Österreich; die beiden Helden Stillfried und Brunewig sind in dieser deutschen Übersetzung böhmische Könige geblieben und jede Rückerinnerung an den deutschen Ursprung der Sage scheint erloschen. Zum Schlüsse erlaube ich mir noch eine nachträgliche Bemer kung zu der von mir a. a. 0. S. 95 (IS) besprochenen Einführung Stillfried’s in die böhmische Geschichte durch Häjek. Christannus, der jenen Stujmfr Häjek’s Strojmfr, und die sogenannte dalemiiische Reimchronik, welche ihn Cap. 72 (Dalimilova Kronika ceskä vydal V. Hanka, vPraze 1851, S. 124—126) Stanimfr nennt, haben dessen Identificirung mit Stillfried 20 ) noch nicht; eben so wenig die aus jener Reimchronik geflossene Staatsschrift bei Hanka a. a. 0. S. 233. Eber die verschiedenen sagenhaften Veränderungen des böhmischen Wappens spricht Dalemil Cap. 31 (Hanka S. 54: Ciesaf Cechy bojein pobi, a zemiu v dani porobi; knezu käza sluzbu jmieti, kotel u dvora drzeti), Cap. 42 (S. 76). 48 (S. 85) und 78 (S. 133 bei Hanka). Eigenname in jener Zeit: so treflen wir 1397 urkundlich in Prag- eine Elska B runcliko va, deren Vater also schon Brunelik geheissen haben musste; vergl. Palacky, Archiv eesky 2, 193. 20 ) Vergl. auch Dohner Annales zu den Jahren 883 und 896. Verbesserung. In den Sitzungsb. d. phil.-hist. Classe d. k. Akad. d. Wissenseh. Bd. 29, S. 96 (im Separatabdr. der Abhandl. über „Zwei böhmische Volksbücher zur Sage von Reinfrit von Braunschweig“ S. 13). Zeile 9 von unten ist zu lesen: enthaupten soll, sein Richterschwert nicht besser zu loben, als dass er es u.s.w.