1» rück p. Über die Aussprache der Aspiraten im Hindustani. 219 Über die Aussprache der Aspiraten im Hindustani. Von dem w. M. Ernst Brücke. Die abendländischen Grammatiker beschreiben die Aussprache der Aspiraten im Hindustani ganz so wie die jetzige Brahminenaus- sprache der Sanskritaspiraten. Es heisst einfach, man solle an die entsprechenden tonlosen und tönenden Verschlusslaute (Tenues und Mediae) ein h hängen. Bisweilen wird noch hinzugefügt, dasselbe solle möglichst eng mit der Tenuis oder Media verbunden werden. Dies lässt sich in Rücksicht auf die Tenuesaspiraten leicht ausführen. Sie explodiren hei nicht tönender Stimmritze: sollen sie nicht aspirirt werden, so verengt man diese sofort zum Tönen, damit so gleich nach Durchbrechung des Mundhöhlenverschlusses der fol gende Vocal anklingt; sollen sie aspirirt werden, so zögert man mit dieser Verengerung, lässt die Luft einen Augenblick frei aus der offenen Stimmritze herausstürzen und erhält dadurch das h, an das sich nun, indem man die Stimmritze zum Tönen verengt, der nächst folgende Vocal anschliesst. Anders verhält es sich mit den Medien aspiraten l ). Die Medien werden hei zum Tönen verengter Stimm- *) Über den physiologischen Unterschied zwischen Tenues und Mediae vergleiche Kein pe len, Mechanismus der menschlichen Sprache und Beschreibung seiner sprechenden Maschine. Wien 1791, 8°. E. Brücke: Untersuchungen über die Lautbilduug und das natürliche System der Sprachlaute. Sitzungsberichte der mathein.-naturw. Classe der kaiserlichen Akademie. März 1849. — Grundzüge der Physiologie und Systematik der Sprachlaute für Linguisten und Taubstummenlehrer. Wien bei Gerold 1856. — Phonetische Bemerkungen. Zeitschrift für österreichische Gymnasien, .lahrgang 1857, S. 756. — Nachschrift zu Professor Kudelka’s Abhand lung etc. Sitzungsberichte der mathern.-naturw. Classe der kaiserl. Akademie, Bd. XXVIII (1858), S. 63.