214 lienisclien Sprache festzustellen und um diese die abgeleiteten zu gruppiren sucht, sowohl durch diese auf die italienische Sprache in solcher Ausdehnung noch nicht angewandte Methode als auch durch scharfsinnige und umsichtige Forschung als eine Bereicherung der Wissenschaft anzusehen ist, und daher dessen Drucklegung durch die k. k. Staatsdruckerei sehr empfehlens- werth erscheint. Herr Regierungsrath Arneth trägt folgenden Bericht über eine von dem correspondirenden Mitgliede Freiherrn v. Pro- kesch-Osten eingesandte numismatische Abhandlung: „Zwölf Inedita” vor: Oesterreich stand an der Spitze des Verkehrs mit dem Osten; der Kreuzzüge nicht zu erwähnen, wurden die Verbin dungen mit den Sultanen von Constantinopel seit dem J. 1526 bis auf diesen Tag nicht unterbrochen. Busbeck, der Gesandte zweier Kaiser, Ferdinand I. und Maximilian II., zeigte wie di plomatische Zwecke sich sehr gut mit wissenschaftlichen ver binden lassen: er war der erste, der eine Abschrift des Mo- numentum Ancyranum — einer Art Autobiographie und Testa ment August’s — in Europa bekannt machte; das k. k. Münz end Antiken-Cabinet bewahrt Münzen und andere Gegenstände, die er gebracht; besonders aber bereicherte er die Hofbibliothek durch Handschriften. Aus seinen Briefen dürfte hervorgehen, dass er die angehäuften Schätze dem Kaiser zum Geschenke machte; denn da er den Dloscorides ') nicht auf seine Ko sten, sondern auf die des Kaisers anschaffte, so scheint es um so mehr bei den übrigen der Fall gewesen zu sein, dass er sie selbst kaufte. Der österreichische Gesandte erölfnete also die Reihe der ausserordentlichen Männer , welche die Museen ihrer Staaten häufig auf die uneigennützigste Weise bereichern. Die vom österreichischen Diplomaten im sechzehnten Jahrhunderte betretene Bahn verfolgten dann Engländer und Franzosen mit mehr Glück; es ist unglaublich, wie viel durch englische, fran zösische, dänische Gesandte, Consule und Reisende die Museen 0 Nam centum ducatis indicabatur, summa Caesarei, non mei marsupii.