130 als auch manchmal berichtigend und erläuternd dasjenige, womit er nicht einverstanden war. Den Text theiltc er, der Bequemlichkeit des Lesers und der leichten Uebersicht wegen, in kleinere Abschnitte ein. So theilte er das erste der drei Bücher De vita Mosis in vierund zwanzig aniBD oder Erzählungen ab, das zweite in vier, und das dritte in zwölf. Auf De vita Mosis folgt noch die Uebersetzung der Schrift De Decalog., welche er ebenfalls mit wichtigen Anmerkungen versah, und den Text in die einzelnen Gebote abtheilte. Den Schluss bildet eine Beschreibung der beiden zur Zeit des zweiten Tempels bestandenen jüdischen Secten, der Essäer und Therapeuten, entnommen aus zweien Schriften Philo’s, Quod omnis Probus über und De vita contemplativa. Diese alle Schriften, welche er aus dem Lateinischen über trug, machte er durch seinen gediegenen eleganten hebräischen Styl, durch seine rabbinisch- literarischen Anmerkungen und Nebenabhandlungen, dem hebräischen Leser so mundgerecht, dass das Werk gar nicht anders als ein interessantes hebräisches Literaturwerk anzusehen ist. Und setzt man hinzu, dass der Verfasser sie auf seine eigenen Kosten dem Drucke übergab, nachdem er bereits durch seine erste Uebersetzung die traurigsten Erfahrungen gemacht hatte, so kann man daraus auf die hohe Begeisterung schliessen, welche der selige Herr Joseph Flesch für die Wissenschaft hegte. Ausserdem schrieb er noch eine biographisch-historische Abhandlung, welche in der Landau’schen Bibelausgabe abgedruckt ist, und hat er leider sein Leben zu früh beendigt, so gab er uns dafür das Leben Mosis, und setzte sich damit selbst das schönste unvergänglichste Denkmal. Wir können auf ihn den Spruch der heiligen Schrift anwenden : „Das Andenken des Ge rechten bleibe zum Segen.” Der Präsident Freiherr Hammer - Purgstall setzt die Vorlesung seiner „Uebersicht der Geschichte der arabi schen Literatur” fort. Er überblickte die Dynastien, in die sich das Chalifat im Beginne des vierten Jahrhunderts der