109 Bericht des Herrn k. Rathes Bergmann über: Pi- pitz »Die Grafen von Kyburg.” Schon schweizerische lind schwäbische Geschichtschreiber haben in ihren Werken, besonders in denen, welche das Haus Habsburg’ berühren, mehr oder minder auch von den Grafen von Kyburg’ gesprochen. Der Herr Verfasser hat diese ihm zugänglichen Quellen, wie er in der Vorrede sagt, fleissig und mit Umsicht benützt und mit dankenswerthem Fleisse das Ge fundene und Erforschte zu dieser Monographie aneinander gereiht. Er bedauert, dass ihm für die erste Abtheilung des gelehrten Placidus Braun Geschichte der Grafen von Dillingen und Kiburg') nicht zu Gebote gestanden, und diess mit vollem Rechte, indem sie ihn in Bezug auf die Kyburger Verwandt schaft mit den Grafen von Dillingen auf ein anderes Ergebniss geführt hätte. In der Einleitung, in den §§. 1 und 2, spricht der Herr Verfasser von Alemannien und seinen alten Herzogen, von dem Thur- und Zürichgau und ihren alten halb fabelhaften Grafen, von welchen er ein langes, wenig fruchtbares Verzeichniss S. 9 —• 11 aufführt. Herr Pipitz theilt seine Schrift schlechtweg in zwei Abtheilungen, deren erste die ältere, und die zweite die jüngere Linie der Grafen von Kyburg behandelt. Ich erlaube mir drei Linien, nämlich eine ältere, mittlere und jün gere oder neukyburgische Linie festzustellen, die ich hin sichtlich ihrer Familienabstammung nennen möchte: A. Die Bregenz-Winterthur-Kyburgische ; B. die Dillingen-Kyburgische; C. die Habsb urg-Laufenbürg - Kyb urgisch e Linie zu B u r g d o r f in Kleinburgund. Die zahlreichen Nachrichten über die ältesten Kyburger, die in den ersten Paragraphen niedergelegt sind, ermangeln manch mal aller Glaubwürdigkeit und werden sich aus Abgang zuver lässlicher Quellen kaum je zu einem unbezweifelten Ganzen verbinden lassen. So lange jene alten Grafen noch absetzbare *) Im V. Bde. S. 373 ff. der hist. Abhandlungen der königl. Akademie der Wissenschaften zu München. 1833.