17 in ihren bekannten Gesehichtswerken , Hofmann und Alt- han (Fröhlich) in eigenen Dissertationen (Stemma baben- bergico-austriacum — und — tentamen histor. de Leopoldo I.) genügend nachgewiesen. Die Unmöglichkeit erkennend, die Frage aus unsern Chroniken' entscheiden zu können, haben die obge nannten Historiker die Beantwortung derselben aus urkundlichen Daten zu schöpfen versucht. Das Resultat, zu dem sie auf die sem Wege gelangten, lag in dem übereinstimmenden Ausspruche, dass Leopold nicht vor dem Jahre 983, aber auch nicht später als im Anfänge des Jahres 985 zum Markgrafen der Ostmark erhoben worden sein könne. — So viel mir bekannt geworden, hat seither kein Geschichtsforscher mehr diese Frage zum Ge genstand einer neuerlichen Erörterung und Untersuchung ge macht; fast alle österreichischen Historiker bis in die neueste Zeit haben vielmehr der obigen Ansicht ohne weiters beige pflichtet, und das Jahr 9S4 als Beginn der Babenberger Epoche für Oesterreich angeführt. (Siehe z. B. die hieher bezüglichen Werke eines Fischer, Gebhardi, Herchenhan, Geusau, Reisser, Galletti, Kurz, Hormayr (vor 1828) Arneth, Mailath, Hassler, Beidtel, Meinert, Pritz.) Keiner von ihnen hat dafür irgend einen Beweis mehr beigebracht, als ihre Gewährsmänner Calles, Fröhlich und Schrötter, oder auch nur die von diesen gegebe nen Gründe einer strengeren Prüfung unterzogen. Es erscheint diess bei mehreren der angeführten Geschichtswerke um so mehr zu rügen, als zur Zeit ihres Erscheinens aus den Schätzen des königlich-baierisclien Reichsarchives bereits Urkunden be kannt geworden waren, welche ein früheres Beginnen der Mark grafschaft der Babenberger in der Ostmark bezeugen, und zu dem, auch abgesehen davon, in der ungenügenden Begründung, auf welcher die Annahme des Jahres 984 beruhte, selbst schon eine Aufforderung lag, den Gegenstand schärfer in’s Auge zu fassen. — Der Hauptsache nach, bestand nämlich die Beweis führung in Folgendem: Als Leopold’s Vorgänger in der Ostmark erscheine urkundlich der Markgraf Burchard. (Mon. boic. XXVIII. I. 192 Nr. 133, pag. 194, Nr. 134.) Ebenso sei urkundlich er wiesen, dass Leopold im Jahre 985 der Ostmark als Markgraf vorgestanden (loc. cit. 243, Nr. 162). Nachdem aber Leopold im Juni des Jahres 983 urkundlich noch als Graf im Donaugau Sitzb. d. philosoph. histor. CI., Jahrg. 1849. I. Heft. 2