8 vorgefordert wurde, um sich gegen Anschuldigungen zu ver- theidigen, sagte Nelle in der Antichambre zu ihm: „Gott! Althan, man wird dich beim Grind (Kopf) nehmen und einsetzen (einsperren);” worauf Althan sich sogleich entfernte und nach Prag flüchtete. (Zeitschrift des Museums Francisco-Carolinum in Linz v. J. 1843, Nr. 18.) 1619 befand sich K. Matthias mit König Ferdinand und Erzherzog Maximilian in Dresden auf Besuch, und wurde vom Churfürst von Sachsen auf der Mönchswiese ober der Elbe em pfangen. Da war die „Pastei und Lusthaus voll Geschütz und fuochi artificiali_, welche hinüber spieleten vnd der Nelli dess Kaysers Narr zu Ihrer Majestet solle gesagt haben: „Schaw Mathli es donnert, biss fromb Mathli, biss fromb Mathli (Sei fromm).” (Aus einem Codex der k. k. Hofbibliothek.) Wir haben nun einen ausführlicheren Aufsatz über die bis her so vernachlässigte Geschichte der sogenannten Kammer narren beiderlei Geschlechtes, vorzüglich am Wiener und zum Theil auch am Prager Hofe, von der Hälfte des 16. Jahr hunderts an bis zum Jahre 1683, aus den gleichzeitigen Acten vorbereitet. Sie ist in manchen Epochen ziemlich reichhaltig. Aber auch von den Steiermärkischen und Tiroler Hof haltungen der österreichischen Fürstenlinien dürften sich in dieser Beziehung interessante Nachrichten auffinden lassen, wenn ihre an Ort und Stelle noch in archivarischer Nacht befindlichen Behelfe, sich, wie jetzt jene von Wien, einmal an das Licht des Tages ringen. Wir wollen uns über die Tiroler Narren z. B. nur auf die im k. Ambraser Cabinet nach A. Primisser’s Be schreibung, Wien 1819, S. 142, angeführten Abbilder der Hof narren Gabele, Toffel, Endl, Löffler, Rot und der Eli sabeth Stulta beziehen. Nur in den Gesichtszüo-en der Letz- teren spricht sich halbe Verrücktheit aus; die Physiognomien der übrigen zeigen durchaus von Verstand, bei Gabele und Löffler aber von Geist und Satyre. Rott’s Gesichtsfarbe zeigt, wenn nicht etwa das Nachdunkeln der Farbe Schuld daran ist, sogar sein afrikanisches Mutterland. Allein nebst ddr Geschichte der Hofnarren wäre, um den Gegenstand zu erschöpfen, auch jene der Privatnarren er- wünschlich, worüber Mehreres in meinen bisher erschienenen