S ch e rz er. Bericht an die kais. Akademie der Wissenschaften in Wien etc. 17 Vorgelegt: Bericht an die kais. Akademie der Wissenschaften in Wien üher einige während des Aufenthaltes S. M. Fregatte „Novara“ im Hafen von Hongkong erzielte Resultate. Von Herrn Dr. Karl Sclierzer. Die kaiserliche Expedition ist in Ostasien zu einer Zeit von welthistorischer Bedeutung eingetroffen. Durch den Friedenstractat der am 26. Juni 1. J. zu Tien-tsin am Pei-hö-Fluss von den Bevoll mächtigten der Alliirten und dem Commissär der chinesischen Regie- rung unterzeichnet wurde, beginnt für China eine neue Ära. So wichtig dieser Moment für den Politiker und den Culturhistoriker, eben so ungünstig war er für den Naturforscher und den Sammler. Die interessantesten Puncte des Reiches wie z. B. Canton, Whampoo u. s. w. waren entweder völlig zerstört oder nur mit der grössten Gefahr zugänglich. Das berühmte merkwürdige Canton, das noch vor einem Jahre eine Million Einwohner zählte und dessen herrlicher Fluss ausserdem eine Bevölkerung von mehr als 80.000 Seelen in zierlichen Boten beherbergte, gleicht dermalen theils einem Schutt haufen theils einer öden verlassenen einsamen Stätte, die Verkaufsläden sind sämmtlich geschlossen, die Einwohner geflohen und im früheren Wohnsitze des chinesischen Gouverneurs Yeh (im Canton-Dialekt Yebb genannt) hat dermals ein englischer General sein Hauptquartier aufgeschlagen, während ersterer als brittischer Staatsgefangener in Calcutta lebt. Selbst in der brittischen Ansiedlung Victoria auf der Insel Hongkong, wo vollkommene Ruhe herrscht, wagt sich kein Europäer unbewaffnet über die Grenze der Stadt, und die Naturfor scher derNovara-Expedition wurden unzählige Male gewarnt, in ihrem Forschungs- und Sammeleifer jene Vorsicht nicht ausser Acht zu Sitzh. (1. pliil.-hist. CI, XXIX. IUI. I. litt. 2