r 362 Firn h aber. bedeutender Act war. Der Friede gab ihm ferner als verpfändetes Eigenthum Munkacs, Tokay, Tarczal und Keresztur, und eine jähr liche Geldunterstützung von 50.000 Gulden für die Erhaltung der Grenzen. V Überdies garantirte ihm der Kaiser, mit eigener Macht, mit der des römischen Reiches, des Königs von Spanien und aller christlichen Mächte im Nothfalle Hilfe gegen die Türken. Weiter bekam Bethlen den Fürstentitel des heil, römischen Reiches und die zwei Herzogthümer Oppeln und Ratibor erblich für sich, seinen Sohn und Neffen. y Für alle diese Zugeständnisse gab Bethlen nichts als den Frie den , entsagte dem durch kurze Zeit geführten Königstitel, und der angefochtene Besitz der ungrischen Krone kam factisch wieder an den rechtmässigen Herrscher zurück. Der Nikolsburger Friede ist der Schlussstein der durch zwei Jahre fortdauernden Kämpfe, Ungern von Österreich zu trennen. Das Interesse welches diese Kämpfe erregen, so wie der Wunsch, die Ursachen zu ergründen, welche jenen traurigen Kampf hervorbrachten, forderten mich fortwährend zu Studien über diese Zeitperiode auf, und der Umstand, dass mir gerade über diese Jahre 1619 und 1620 neue Actenstücke von aussen *) zukamen, ver- anlasste mich, den lange mit Vorliebe behandelten Gegenstand neuerlich aufzunehmen, und in Verbindung mit den in dem k. k. geheimen Haus-, Hof- und Staatsarchive in Wien befindlichen, wenn auch nicht reichhaltigen doch wichtigen Documenten die Verhält nisse jener Zeitperiode in Ungern zu ergründen. Um so wichtiger sind gerade die ungrischen Verhältnisse, als sie den bedeutendsten Einfluss auf die Gestaltung der Zustände der übrigen Länder hatten, welche den Besitz der habsburgischen Dynastie bildeten. Die Bewegungen in Ungern waren nur eine Folge und hervor gerufen durch die deutsch-böhmischen Unruhen. Dem österreichi schen Herrscherhause Verlegenheiten in Ungern und durch die Macht der Türken zu bereiten, war ein Hauptmittel für die Böhmen, ihre eigenen Zwecke zu erreichen, da es die Macht und die Kräfte welche das Haus Habsburg in Deutschland und Böhmen aufbieten l ) Aus der reichen Sammlung des Herrn von Latour.