Zappert Über ein lateinisches Gesprächbüchlein. 193 SITZUNG VOM 14. JULI 1858. Gelesen: Über ein für den Jugendunterriehl Kaiser Maximilian s J. abgefasstes lateinisches Gesprächbüchlein. Von dem c. M. Georg Zappert. (Mit 2 Abbildungen.) Den von römischen Legionen überzogenen Völkern drängte sich das Bedürfnis mündlichen Verkehrs mit ihren Obsiegern als ein unabweisbares auf i). Als aber Roms Weltreich in Trümmer fiel, und in Folge dessen auch seine Sprache aus der Reihe der lebenden schied, konnte nicht mehr wie ehedemKenntniss des Lateinischen aus dem Umgänge mit Römern, sondern einzig nur durch den Unter richt wissenschaftlich Gebildeter erworben werden. In ihren Kreisen, in den der abendländischen Gelehrtenwelt hatte Latiums Sprache nicht blos ein Asyl gefunden, .sondern sich auch das Vorrecht, allen wissenschaftlichen Discussionen als ausschliessliches Organ zu gel ten , durch nahe ein Jahrtausend unerschüttert zu wahren gewusst. „Wann den natürlichen maistern wirt gesechen, das chayn daytzew sprach sei der volt vnd volchömen durch welichen man volchömen leich verpringen mecht die naturleichen gueter vnd die siten der menschen, und die lewff des hymel vnd die andern ding, von we lichen sew gerett wolten haben, da fundew sew in, ein aygenen sprach die da gehayssen ist latein 2 )“. ! ) Die Vandalen verstanden Latein, es war die ofTicielie Sprache der Staatsdocumente. Papencordt, Geschichte der vandal. Herrschaft in Afrika, p. 296 IT. Manche Ilunen hat ten im Verkehr mit Römern sich die lateinische Sprache angeeignet. Priscus Excerpt. ap. Corp. Byzantin, 1. 206. I. 17. edt Bonn. 2 ) Aegidius Romanus (*{- 1316) De regim. princip. Lib. 2. P. 2. fol. 180. I». Rom. 1556. Übersetzung im Cod. palat. Vindob. Nr. 2815. Aber aller spräche Kunigin, ufar alle