384 Detlefsen. sind. Nur 3 der alten Blätter sind erhalten = I'. I — 6 und 10—13 der neueren. Bei weitem schwieriger zu erkennen sind die Reste der alten griechischen Handschrift, die zuerst Herr Custos von Karajan, Vicepräsident der k. Akademie, als solche erkannte, dessen freund licher Güte ich die Mittheilung derselben zur genaueren Untersu chung verdanke. Auch von dieser Handschrift sind nur 5 Blätter, f. 7—9, 14 und 13 erhalten, jedoch in Octavformat, so dass jedes Blatt mit einem der neueren Handschrift zusammenfällt, nur dass es immer so beschrieben ist, dass unten zu oben gemacht ist. — Die Zeilenzahl jeder Seite variirt zwischen 21, 22 und 23; die Schrift stimmt sehr nahe mit den Facsimiles Taf. 1, 1—4 in Tischendorfs Monuments sacra inedita vol. I. (Leipzig 1835) überein, nur ist sie vielleicht noch gleichmässiger; ß hat indess Überlänge, Z p Y Unterlänge, <]> und l]/ Über- und Unterlänge, A und £ stark nach unten verlängerte Häkchen. Accente fehlen durchaus, ebenso die Spiritus; als Abkürzungszeichen findet sich sowohl am Schluss der Zeilen (für ein fehlendes N), wie auch in der Mitte derselben ein Horizontalstrich über dem Worte. Zur Interpunction dienen Puncte oder kurze Striche; beide sind indess nur selten angewandt, einmal (f. 1, 13) scheint selbst am Schluss einer Zeile ein Verbindungs strich vorzukommen in einem Nom. proprium. Zur Trennung der Sätze finden sich bisweilen kurze Intervalle in den Zeilen, oder der Anfangsbuchstabe eines neuen Abschnittes wird vor die Front der übrigen Zeilen hinausgeschoben. Nach allen diesen Merkmalen dürfte man wohl nicht sehr fehl treffen, wenn man die Handschrift in's 3. Jahrhundert setzt. Auf der rauheren, dunkleren, früher behaarten Seite des Perga mentes ist mit Ausnahme einiger weniger Züge, aus denen sich nicht ein einziges Wort restituiren lässt, durchaus alle Schrift ver schwunden, nur bei f. IV und V Hesse sich mit Anwendung chemi scher Mittel vielleicht noch Einiges hervorlocken, wie ich denn in der ersten Zeile f. V pag. versa noch folgende Spuren: TI 11 tOU 0 4 zu erkennen glaube. Auf der glatteren Blattseite sind die Spuren der Dinte ebenfalls fast ganz erloschen und meist nur noch ilie gröberen, bisweilen auch die feineren Eindrücke der Feder im Pergament übrig-