652 A r n e t h. im Jahre 1543 vollendet, von Karl IX. an Erzherzog Ferdinand im Jahre 1570 bei Gelegenheit der Vermählung des Königs mit Elisabeth, Erzherzoginn von Österreich, geschenkt worden, wo es seit dieser Zeit aufbewahrt und dass es nun im k. k. Münz- und Antikencabinete aufgestellt wurde. Arneth wies auf den engen Verkehr hin, der im XVI. Jahrhunderte zwischen Österreich und Frankreich herrschte und wie manche Rüstungen, die durch diesen Verkehr in die k. k. Ambraser Sammlung kamen, durch die Franzosen weggenommen wurden. Auch die Leda die Cellini für Cesarini in Rom arbeitete, ist unter der Abtheilung der geschnittenen Steine des XV. und XVI. Jahrhunderts im k. k. Münz- und Antikencabinete aufbewahrt. Arneth beweist auf das anschaulichste und bestimmteste, dass die Kunstwerke des Cellini, welche die berühmtesten Kunstgeschicht schreiber, wie Cicognara, Clarac etc. für verloren und umgesclimolzen erklärten, noch aufs beste erhalten im k. k. Münz- und Antiken cabinete zum Studium aufgestellt sind und nun von ihm und der kaiserl. Akademie bekannt gegeben werden; durch welche Bekannt machung ein nicht unwichtiger Beitrag geliefert wird, das Mass der Verdienste Cellini’s richtig zu stellen und darzulegen, dass der grosse Ruf Cellini’s vielleicht mehr seinen schriftstellerischen als seinen künstlerischen Arbeiten zu verdanken ist. Bekanntlich hat einer der grössten Geister des deutschen Volkes, Goethe, dem grösseren Theile der ersteren die Ehre erwiesen, sie ins Deutsche zu über setzen. Zu den dem Benvenuto Cellini gewöhnlich zugeschriebenen aber nicht von ihm herrührenden sehr schönen Arbeiten rechnet Arneth die Onyx-Kanne, den Becher, auf dessen Deckel der Erz engel Michael und einen zweiten, auf dessen Deckel Mercur als Statuetten abgebildet sind. Ausser diesen Arbeiten gibt Arneth noch eine Beschreibung von dem Degen Kaisers Karl V. und von dessen Jagdhorn; ersterer ist vermuthlich eine Arbeit der Familie Picinino aus Mailand, welche Stadt im XVI. Jahrhundert die berühmtesten Gold- und Waffenschmiede unter ihre Bürger zählte, die sich selbst mit adeligen Familien vermählten; Lucio Picinino war Harnischarbeiter des Herzogs Alexander Farnese, daher kaum ein Zweifel sein kann, dass er die prachtvolle Rüstung dieses Fürsten, welche die k. k.