403 Aus den Verhandlungen (lei* Gesammt- Akademie. in der Gesammtsitzung vom 8. April 1848 stellte Herr Professor Sehrötter folgenden Antrag: „Meine Herren! Jede im Staate bestehende Körperschaft muss als ein lebendiges Ganzes mit demselben organisch verbunden sein,, und also auch an seiner geistigen Entwickelung im vollen Masse tlieil- nehmen. Von der Überzeugung durchdrungen, dass die kaiserliche Akademie hierin sogar weiter zu gehen und an der Spitze dieser Entwickelung zu stehen habe, wenn sie ihre Mission erfüllen soll, halte ich es für meine Pflicht, in einem Augenblicke in welchem unser Vaterland einen so grossen Schritt auf dem Wege seiner politischen Umstaltung vorwärts gethan hat, einige Puncte zur Sprache zu bringen, deren Erledigung bei den früheren traurigen Verhältnissen, die glücklicher Weise nun wie ein schwerer Traum weit hinter uns liegen, kaum zu hoffen war. Jetzt ist diese Erledi gung eine dringende, nicht länger verschiebbare Nothwendigkeit geworden.” „Ich bin weit entfernt zu glauben, dass die kaiserliche Aka demie als solche durch Verbreitung von Schriften, welche die Fra gen der Zeit berühren, nach Popularität haschen, oder durch gemein fassliche Erläuterungen solcher Fragen auf die öffentliche Meinung einen Einfluss auszuüben trachten soll; vielmehr ist es meine Ansicht, dass sie für die Erhaltung der Wissenschaft in ihrer Reinheit, sowie für ihr ungetrübtes Fortschreiten, selbst in Mitte der sturmbewegten Zeit zu sorgen habe. Damit sie aber diese grosse Aufgabe lösen 26 *