306 der Avaren aber sagt Aventinus (Annal. Bojor. L. 4): „Thudunus ultra Danubium, in ea regione, quam Ptolemaeus Jazygar habitare tradit, supra Tibiscum amnem, occidentem versus regnavit. Eius regionis caput Bormanom, praesidium Thudini, qui et ibidem sepultus est, haud ita proeul ab Agria." — Dass sich aber mit diesen, die später angekommenen Ungern vereinigten, sagt ßonfinius (Decad. I, L. 9): Cum Unnis et Avaribus, qui prius venerant, sese conjungunt (Hungari) unamque Rempublicam constituunt. Aus dem bisher Gesagten lässt sich demnach mit einiger Ge wissheit schliessen, dass die Magyaren dieselbe Sprache sprechen, die von den alten Jazygen gesprochen wurde, und deren sich höchst wahrscheinlich auch die Hunnen und Avaren bedienten. Herr Regierungsrath Chmel liest die Fortsetzung seiner in den vorhergehenden Sitzungen begonnenen Einleitung zur kritischen Schilderung der kirchlichen Zustände in Österreich in der Mitte des 15. Jahrhunderts, in der er zu der zweiten Quelle übergeht, welche auf das Lebendigste in diese bewegte Zeit versetzt, nämlich zu des nachmaligen Papstes Pius II. ebenfalls zu wenig bekannter „Ge schichte des Basler Concils,” deren erstes Buch er im Auszuge mit- tlieilt. Es gewährt einen tiefen Blick in die theologischen Ansichten jener Zeit; denn obgleich der Verfasser als Papst seine früheren Ansichten (als Aeneas Sylvius) widerrief, verdienen doch seine Berichte vollen Glauben. SITZUNG VOM 6. DECEMBER 1848. Der Herr Präsident, Freiherr von Hammer-Purgstall, liest folgende Abhandlung: Von der Inschriftverbrämung der Kleider als Sou- verainitätsrecht der Frauen im Morgenlande. Beide diese morgenländische Vorrechte sind bisher in Europa nur wenig und auf sehr unbestimmte Weise bekannt. Die arabische Inschrift des Krönungsmantels der deutschen römischen Kaiser (ein