176 Hr. Regierungsrath Arnetli liest dann noch aus seinen „Reise- bemerkungen” den Abschnitt über Pola. Es wird darin der ins sechste Jahrhundert v. Chr. hinauf reichende Ursprung von Pola und des Namens Istrien vom Ister (Donau) angedeutet, so auch die Eroberung Istriens durch die Römer im Jahre 178; Octavian gab der Stadt den Namen Julia Pietas; Pola wurde im Weltreiche des Augustus der Mittelpunct zwischen Rom, Ancona und der Donau, und so von Rritannien über Aquileja nach Konstantinopel. Bald blühte Pola auf; errich tete dem Augustus und der Roma seinen noch daselbst stehen den ungemein schönen Tempel. Dieser ist vielleicht der best erhaltene unter den vielen, welche der Roma und dem Augu stus errichtet wurden; es ist vom Verf. wahrscheinlich gemacht, dass der Tempel von Pola im Jahre 8 n. Chr. gebaut wurde. Ferner werden das Amphitheater, das Theater, das Capitol, die vierzehn antiken Thore von Pola besprochen, insbesondere aber jener so berühmte Triumphbogen der Sergier hervorgehoben. Das mittelalterliche Pola wird als fast eben so merkwürdig geschildert als das antike, besonders zur Zeit der Markgrafen von Istrien und der Grafen von Pola, welche die schöne Kirche und das Kloster des h. Franziscus bauten; der Kampf zwischen Genua und Venedig vernichtete die Stadt. Genua eroberte sie nach der für die Venetianer unglücklichen Schlacht bei den Brionischen Inseln und verwüstete sie 1379. —In der Folge eroberte sie Kaiser Maximilian I., schenkte sie 1306 den Venetianern, unter denen sie ganz verödet wurde. Seit 1813 mit dem Kaiserthume Österreich vereinigt, erhebt sich Pola allmählich und scheint berufen in diesem grossen Staate, in dem es eine ähnliche Lage wie im römischen behauptet, einen der merkwürdigsten Reisepuncte für Triest — von Wien könnte man in acht Tagen in Pola und wieder zurück sein — zu bilden, und die Früchte zu sammeln, welche die antiken und mittelalterlichen Merkwürdigkeiten und besonders sein herrlicher Hafen ihm verheissen.