103 Aus dem Dargethanenen erhellt nun, dass Herrn Stern, wie wohl ihm das vermeintliche Dichtertalent durchaus abgeht, geläu figer, hebräischer Styl nicht abzustreiten ist, und würde Herr Stern diesen zum Übersetzen nützlicher, populärer Schriften anwenden, so würde er einen viel glücklicheren Erfolg ernten. Sind doch fast alle im 12. und 13. Jahrhundert aus dem Arabischen ins Hebräische übertragenen Werke nur philosophische und wissenschaftliche und sehr wenige poetische! Was für Nutzen jene gewährten, ist bekannt. Die Scholastiker kannten lange keinen andern Aristoteles und Averroes als die aus hebräischen Hand schriften lateinisch übertragenen. Viele arabische Werke sind noch jetzt nur in hebräischen Übersetzungen vorhanden, wäh rend die Originale längst verloren gegangen. Auf dieselbe Weise sollten auch jetzt vorzüglich wissenschaftliche Werke, wenig stens solche, die irgend einen reellen Gegenstand behandeln, ins Hebräische übertragen werden. So hat bereits Moses Jinvel in Brody die Makrobiotik von Hufeland übersetzt, und Sam son Bloch ebenfalls in Galizien eine Geographie unter dem Namen „Schebile Olam” bearbeitet. Für Herrn Stern dürften sich geschichtliche Stoffe eignen, besonders zu empfehlen wäre die Geschichte Österreichs, so weit sie uns in gedruckten Werken vorliegt. Würde Herr Stern bei seinem Fleisse diesen Wink benützen, so würden wir an ihm einen recht nutzenbringenden Schrift steller gewonnen haben. So weit über die Werke von Stern, über die Andern werde ich nächstens berichten. Vortrag des Herrn Regierungsrathes Chmel, als Bericht erstatters der historischen Commission: Ich finde es erspriesslich, Ihnen über die Erwartungen und theilweise eingeleiteten Arbeiten der historischen Commission wie der Bericht zu erstatten. Sie werden ersehen, dass an auszu beutenden Stoffen wahrlich kein Mangel ist. 1. Der Herr Administrator des Benedictiner-Stiftes Lambach in Ober - Österreich, Karl Kaiser mayr, erbietet sich, der historischen Commission aus dem Stifts-Archive alle jene