Boiler. Vergleichende Analyse des magyarischen Verbums. 109 SITZUNG VOM 30. JÄNNER 1856. Vorgelegt: Vergleichende Analyse des magyarischen Verbums. Von dem c. M., Hrn. Prof. Boiler. Das Magyarische besitzt eine Anzahl mehr minder zweckmässiger praktischer Grammatiken, hat aber, bis jetzt wenigstens, noch keine wissenschaftliche Bearbeitung gefunden. Vorliegender Aufsatz macht nicht darauf Anspruch, in dem behandelten Theile diese Lücke aus zufüllen, sondern hat blos den Zweck, Materialien dafür zu liefern. Die Wurzel. Um das Wesen des Verbal-Ausdruckes richtig beurtheilen zu können, ist eine klare Einsicht in den Bau der Sprache überhaupt nothwendig. Diese kann, da die Formen unter denen der mensch liche Geist seine Anschauungen und Begriffe, in gegenseitigem Ein- verständniss zwischen Sprechenden und Hörenden, lautlich ausgeprägt hat, in den einzelnen Sprachen gegeben sind, nur auf dem Wege der Erfahrung und speciell der Zergliederung und Vergleichung der Zei chen mit dem Bezeichneten sowohl als unter einander selbst, gewon nen werden. Betrachtet man nun die Summe der in einer Sprache vorhandenen Begriffszeichen, so zerfallen diese zunächst in zwei Reihen, von denen die eine blos die räumliche Beziehung des Bezeich neten zu dem wahrnehmenden Subjecte, ohne Rücksicht auf die sinn fälligen Eigenschaften der Substanz, angibt, die andere hingegen die Objecte gerade durch letztere bezeichnet. Die Begrilfszeichen der zweiten Gattung ordnen sich in Gruppen die einzeln eben so einen lautlichen Mittelpunct besitzen, wie ihr begrifflicher Inhalt auf eine